Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe
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bedingte und als Vordergrund sich breitmachende Unterschiede<br />
dienen nur dazu, das Verbrechertum ins Harmlose zu verkleiden<br />
und gar noch sein Vollbringen als »moralisch« notwendig im<br />
»Interesse« der Menschheit darzutun.<br />
<strong>Die</strong> planetarischen Hauptverbrecher der neuesten Neuzeit, in<br />
der sie erst möglich und notwendig werden, lassen sich gerade an<br />
den Fingern einer Hand abzählen.<br />
62. Das Wesen der Macht and die Unterwerfung<br />
In der Macht kommt der »Geist« zu seiner äußersten und unbedingten<br />
Entfaltung in das ungehemmte Unwesen. »Geist« besagt<br />
hier neuzeitlich: das sich selbst wissende Wissen, das die Wirklichkeit<br />
alles Wirkenden ist.<br />
Daher kann nur der gewöhnliche Verstand im Äußerlichen <strong>des</strong><br />
bloß »Negativen« haften bleiben und im Wesen der Macht das<br />
Sein selbst verkennen.<br />
So kommt es, daß man »die Macht« bei irgendwelchen »Trägern«<br />
unterbringt und sie verantwortlich macht dafür, was sie<br />
»mit« der Macht »machen«, statt zu bedenken, daß die Träger<br />
die Knechte sind, die allein von der Macht gemacht werden.<br />
Aber die »Knechte« sind entsprechend der Wesensentfaltung<br />
<strong>des</strong> Machtwesens ins unbedingte Un-wesen keine Zwerge, sondern<br />
»Riesen«, nämlich hinsichtlich der Art, wie sie sich<br />
schlechthin – ohne vergleichbares Maß – dem Machtwesen<br />
unterwerfen. Das Riesige betrifft die Entschlossenheit zur<br />
Unterwerfung unter das Machtwesen und das Nichtwissenkönnen<br />
<strong>des</strong> Wesens und <strong>des</strong> Ursprungs der Notwendigkeit zu solchen<br />
Entschließungen.