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Die Geschichte des Seyns (GA 69) - gesamtausgabe

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11. Wider-spruch und Widerlegung<br />

(Wieder-spruch)<br />

1. inwiefern in der echten Philosophie Widerlegung unmöglich;<br />

un-möglich, weil überhaupt nicht den Wahrheitsbereich der<br />

Philosophie erreichend, die stets Wahrheit <strong>des</strong> Seins entscheidet.<br />

2. in welchem Sinne die Unmöglichkeit nicht gedeutet werden<br />

darf:<br />

a) nicht als handle es sich um die einmal gegebene Ansicht eines<br />

einzelnen Menschen (ein »ich kann nicht anders« aus<br />

biologischen-historischen Gründen).<br />

b) nicht als sei hier jede »rationale« Auseinandersetzung unmöglich<br />

und das »System« und der Standpunkt anzunehmen<br />

oder abzulehnen.<br />

c) nicht als handle es sich überhaupt um die Person <strong>des</strong><br />

Denkers.<br />

3. Vielmehr wesentlich der Wi(e)der-spruch:<br />

a) das besagt ein Spruch, Grundaussage über das Sein und<br />

seine Wahrheit.<br />

b) dazu bedarf es <strong>des</strong> tiefsten Wissens und der Leitbesinnung,<br />

die freilich nie durch bloße Erörterung über Richtig und Unrichtig<br />

zu vollziehen ist, sondern als fragende Hinführung in<br />

eine Grunderfahrung.<br />

c) demnach Fragen in einer Weise, die ein wissenschaftliches<br />

»Problem« nie erreicht, weil dieses das Sein <strong>des</strong> Seienden gerade<br />

ungefragt läßt (Positivität der Wissenschaft).<br />

d) dieses Fragen die höchste Freiheit und Bindung im Sinne<br />

der Inständigkeit in der Wahrheit <strong>des</strong> <strong>Seyns</strong>.<br />

4. Der Spruch ist Wieder-spruch:<br />

a) in dem gedoppelten Sinne <strong>des</strong> Gegen und <strong>des</strong> erneut<br />

Anfänglichen.<br />

b) das »Gegen« geht nicht auf eine Un-wahrheit im Sinne der<br />

Unrichtigkeit und Unhaltbarkeit, sondern auf eine Wahr-heit,<br />

die nicht anfänglich genug ist.<br />

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