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JAHRBUCH - Glowfish

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Ein Fall von multipler Perversion mit hysterischen Absenzen. 105<br />

was er in die Hand bekommt, Spielzeug,<br />

Finger oder irgendeinen Gegenstand,<br />

sofort zum Munde, in Erinnerung an die primäre Lust, die beim<br />

Trinken an der Brust oder ihren Surrogaten ihm während seines Erdenwallens<br />

begegnete. Also ist die allererste, in der Kindheit wichtigste<br />

erogene Zone die Lippenschleimhaut. Eine zweite von ebensolcher<br />

Bedeutung und angestammt häufig noch mehr verstärkt scheint<br />

die Schleimhaut des Anus, welche sowohl bei den täglichen Entleerungen<br />

als den häufigen Darmkatarrhen der Kinder ihre ganz besondere<br />

Reizung erfährt. In der Pubertät nun ordnen sich alle erogenen<br />

Zonen, die genannten wie die anderen, dem Primat der Genitalien unter<br />

und wird der Sexualtrieb, der bisher vorwiegend autoerotisch,<br />

auf ein<br />

fremdes Sexualobjekt gerichtet. Die Genitalien werden jetzt die eigentlichen<br />

Lusterreger, während die anderen erogenen Zonen, mindestens<br />

normalerweise, nur gewisse Vorlustbeiträge liefern. In diesen physiologischen<br />

Entwicklungsgang schiebt sich nun nicht selten beim Knaben<br />

eine Zwischenepisode ein, die zeitlich frühestens in die Vorpubertät<br />

fällt — in unseren Breiten also etwa zwischen 10 und 13 Jahren —<br />

nicht selten aber später, in den Anfang der Reife. Bezeichnend für diese<br />

Zwischenepisode sind folgende Umstände. Der Trieb ist noch immer<br />

autoerotisch und eines fremden Objektes entbehrend. Er knüpft des<br />

weitern immer an erogene Zonen an, genau wie beim Kinde und bevorzugt<br />

ebendieselben Schleimhäute :<br />

Lippen und After. Insoweit läuft der<br />

sekundäre Autoerotismus dem primären parallel. Hingegen steht bei<br />

ersterem die Vorherrschaft der Geschlechtsorgane schon endgültig fest,<br />

so daß nur die einzige Aufgabe bleibt,<br />

das Membrum zur Schleimhaut<br />

der haupterogenen Zonen zu führen, d. h. in den Mund oder Anus zu<br />

stecken. Dies Kunststück, das eines Schlangenmenschen würdig wäre,<br />

ist natürlich für den Knaben nie wirklich ausführbar. Er kann nur<br />

versuchen, annähernd oder mit Zuhilfenahme fremder Zwischenstücke<br />

seinen Plan zu realisieren. So kannte ich einen Burschen, der nach<br />

Monate währendem vergeblichen Mühen, seinen Penis nach rückwärts<br />

bis zur erforderlichen Länge zu dehnen, endlich eine Eprouvette an der<br />

Glans befestigte, um auf diesem Wege sein Ziel zu erreichen. Ein anderer<br />

quälte sich tagelang, durch allerlei Verrenkungen und künstliche<br />

Stellungen sein Membrum bis in den Mund zu bringen. Auch unseren<br />

Grafen stach durch Jahre hindurch das Verlangen, sich selbst zu päderastieren,<br />

und da dies schlechterdings unmöglich war, so schwelgte er<br />

mindest in solchen Phantasien. Ich vermute, daß auch die Ropsschen<br />

Zeichnungen gleichem Streben ihren Ursprung danken. Doch die

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