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JAHRBUCH - Glowfish

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368 C. G. Jung.<br />

sinnigen zeigen einen bestimmten Typus, den sogenannten Definitionstypus.<br />

Charakteristische Reaktionen dieser Art sind:<br />

Winter: besteht aus<br />

Schnee.<br />

Singen: besteht aus Noten und Gesangbüchern.<br />

Vater: Mitglied neben der Mutter.<br />

Kirsche:<br />

Eine Gartensache. Usw.<br />

Die Imbezillen zeigen somit eine bis aufs äußerste gesteigerte<br />

Einstellung auf die intellektuelle Bedeutung des Reizwortes. Daß<br />

dieser Typus gerade bei intellektuell Schwachen vorkommt, ist charakteristisch.<br />

(Vgl. unten die Arbeit von Frl. Dr. Fürst.)<br />

III. Beitrag. C. G. Jung: Analyse der Assoziationen eines Epileptikers,<br />

p. 175—192.<br />

Die Assoziationen dieses Epileptikers zeigen deutlichen Definitionstypus<br />

von schwerfälligem, umständlichem Charakter, der sich<br />

besonders in Bestätigung und Ergänzung der eigenen Reaktion<br />

äußert,<br />

Z. B. Obst: das ist eine Frucht, eine Obstfrucht;<br />

stark: bin kräftig, das ist stark;<br />

lustig: ich bin lustig, ich bin fröhlich.<br />

Außerdem findet sich eine außerordentliche Menge gefühlsbetonter<br />

egozentrischer Beziehungen, die unverhüllt ausgesprochen werden.<br />

Im übrigen ergeben sich einige Anzeichen, die vermuten lassen, daß<br />

dem epileptischen Gefühlston ein besonders perseverierender Charakter<br />

zukommt.<br />

IV. Beitrag. C. G. Jung: Über das Verhalten der Reaktionszeit beim<br />

Assoziationsexperiment, p. 193—228.<br />

Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Erforschung der bisher<br />

unbekannten Gründe für die abnorme Verlängerung gewisser Reaktionszeiten.<br />

Die Ergebnisse sind folgende:<br />

Gebildete reagieren durchschnittlich rascher als Ungebildete.<br />

Die Reaktionszeit der weiblichen Versuchspersonen ist durchschnittlich<br />

beträchtlich länger als die der männlichen. Die grammatische Qualität<br />

des Reizwortes hat einen bestimmten Einfluß auf die Reaktionszeit,<br />

ebenso die logisch sprachliche Quahtät der Assoziation. Die über<br />

dem wahrscheinlichen Mittel liegenden Reaktionszeiten<br />

sind zum größeren Teile verursacht durch Interferenz<br />

eines sehr oft nicht bewußten (verdrängten) Komplexes.

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