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JAHRBUCH - Glowfish

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Bericht über die neuere englische und amerikanische Literatur usw. 323<br />

III. Allgemeine Psychopathologie.<br />

Wir können mit einigen der Werke von Morton Pri nee beginnen,<br />

der unstreitig die führende angelsächsiche Autorität in der „abnormen<br />

Psychologie" ist. Sein erstes Buch „Die Natur des Geistes und die<br />

Automatismen des Menschen", das im Jahre 1885 veröffentlicht wurde,<br />

war dazu bestimmt, eine panpsychische Theorie zu entwickeln. Er hat<br />

sein Interesse für ähnliche Probleme beibehalten und sein letztes Werk<br />

(130) befaßt sich hauptsächlich mit der Beziehung der bewußten zur<br />

unterbewußten Seelentätigkeit und dieser beiden zur unbewußten<br />

Gehirntätigkeit. Wie vorher erwähnt wurde, hat er eine sehr große<br />

Zahl interessanter Beobachtungen über Fälle von mehrfacher Persönlichkeit<br />

gemacht und er formuliert seine Schlüsse über unterbewußte<br />

Prozesse hauptsächlich im Lichte solcher Fälle. Für deren Studium<br />

benutzt er direkte Beobachtung, Hypnose, automatisches Schreiben,<br />

Kristalloskopie und verschiedene speziell ersonnene Experimentalmethoden.<br />

Princes Arbeiten über das Unterbewußte mögen in Verbindung<br />

mit denen anderer Autoren betrachtet werden; seine Ansichten<br />

sind speziell in einer Reihe von Arbeiten über das Unbewußte<br />

(130) entwickelt und in einem Berichte über ein „Symposion" zur<br />

Frage des Unterbewußten im Journ. of Abn. Psychol., April und<br />

Juni 1907, veröffentlicht. In der Einleitung zu diesem Symposion<br />

definiert er die sechs Hauptbedeutungen, in denen der Begriff des<br />

Unterbewußten zu verschiedenen Zeiten angewandt wurde: 1. Die<br />

Randzone verminderter Aufmerksamkeit, die in irgendeinem gegebenen<br />

Augenblicke außerhalb des Brennpunktes des Bewußtseins ist;<br />

2. aktive,<br />

dissoziierte Vorstellungen, über die das Subjekt gar nicht unterrichtet ist<br />

3. zusammengesetzte Zustände mit Selbstbewußtsein, die vom Hauptbewußtsein<br />

gesondert sind und einen beträchtlichen Teil jedes normalen<br />

und abnormen Geistes bilden; 4. alle möglichen Erinnerungen mit Einschluß<br />

sowohl der aktiven, dissoziierten, in der zweiten Definition erwähnten<br />

Zustände und aller bewußt gewesenen Erfahrungen, die jetzt unwirksam<br />

sind und in einem gegebenen Augenblicke der Wiedererweckung<br />

fähig sind oder nicht ;<br />

5. ein „unter der Schwelle liegendes" Behältnis, das<br />

das Hauptbewußtsein einbegreift, aus dem das persönliche Bewußtsein<br />

als Nebenstrom fließt; 6. die unbewußte Gehirntätigkeit. Die<br />

vierte Definition ist von Sidis, die fünfte von F. W. H. Myers angenommen.<br />

In diesem Symposion nennt Münsterberg die dritte,<br />

zweite und sechste vorher gegebene Definition resp. die Definition des<br />

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