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JAHRBUCH - Glowfish

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Bericht über die neuere englische und amerikanische Literatur usw, 327<br />

Äußerung dissoziierter psychischer Zustände sind. Sidis hat jüngst<br />

eine Reihe umfassender Aufsätze über die Gegenstände der Wahrnehnaung<br />

und Halluzination beigesteuert. In einem davon (157)<br />

behauptet er, daß Vorstellungs- und Wahrnehmungsprozesse in ihrer<br />

Natur von Grund aus verschieden seien; eine Vv^ahrnehmung unterscheidet<br />

sich von einem Bilde darin, daß sie Intensität hat, das Merkmal<br />

der Gegenständlichkeit trägt, unmittelbare Erfahrung ist und<br />

darin, daß ihre Reproduktion unabhängig vom Willen ist.<br />

Er teilt die<br />

Elemente einer Wahrnehmung in zwei, primäre und sekundäre, Sinneselemente;<br />

die ersteren entstehen aus der direkten Reizung eines Sinnesorgans<br />

von der Außenseite her, die letzteren aus der Ausstrahlung<br />

dieses physiologischen Prozesses auf andere Sinnesflächen. So sieht<br />

man, wenn man einen Tisch anblickt, die Farbe, Form usw. (primäre<br />

Sinneselemente), aber man sieht auch die Festigkeit, das Gewicht usw.<br />

(sekundäre Sinneselemente). In dieser Arbeit und in einer vorhergehenden<br />

(153) behauptet er, daß Halluzinationen rein sinnlich in<br />

ihrer Natur seien und sich von normalen Wahrnehmungen darin unterscheiden,<br />

daß die primären Sinneselemente dissoziiert seien und so vom<br />

Bewußtsein nicht erfaßt würden, während die sekudären Sinneselemente<br />

die Halluzination bilden; alle Halluzinationen sind die Folge<br />

peripherer Reize, die mit der Tendenz zu psychischer Dissoziation auf<br />

ein Subjekt wirken. Die Halluzinationen, die in der Hypnose suggeriert<br />

werden, sind anderseits nach Sidis (155) von echten Halluzinationen<br />

gänzlich verschieden; sie sind keine Wahrnehmungen,<br />

sondern Bilder und sollten richtiger Täuschungen genannt werden.<br />

In einer andern Reihe von Aufsätzen (158) handelt Sidis über den<br />

Gegenstand des Schlafes. Unter Einteilung der Erklärungen in physiologische,<br />

pathologische, histologische, psychologische und biologische<br />

tritt er nachdrücklich für die letztgenannte ein und stimmt in der Betrachtung<br />

des Schlafes als<br />

eines aktiven Schutzinstinktes mit Claparede<br />

überein.<br />

Er berichtet über eine Anzahl von Experimenten, die<br />

an niederen Tieren (Fröschen, Meerschweinchen und Hunden) und an<br />

Kindern mit Hilfe von monotoner Reizung, Bewegungsbeschränkung<br />

und Fernhaltung äußerer Eindrücke ausgeführt wurden. Er sieht in<br />

einem gewissen halbwachen Zustande, den er ,,hypnoidar' nennt,<br />

den anfänglichen biologischen Zustand, aus dem heraus sich beides,.<br />

Schlaf und Hypnose, später entwickelt hat.<br />

Der Hypnoidalzustand,<br />

der von Bremauds Faszinationszustand und Foreis Hypotaxie<br />

nicht verschieden zu sein scheint, liegt zwischen dem w^achen

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