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JAHRBUCH - Glowfish

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74 J. Sadger.<br />

Verdruß, die Mutter habe ihm etwas verheimlicht. Doch davon<br />

später.<br />

Es blieben noch die beiden Schwestern zu besprechen. Sie<br />

sind unvermählt geblieben, haben ihre rote Gesichtsfarbe verloren und<br />

sind frühzeitig gealtert, trotzdem dies keineswegs in der Familie lag.<br />

Die ältere wurde später Krankenpflegerin und ist wahrscheinlich<br />

homosexuell. Sonst ist von ihr nichts Besonderes zu sagen.<br />

Viel wichtiger ist für unseren Patienten die jüngere Schwester,<br />

die eine Reihe pathologischer Züge aufweist. Als schwersten Anfälle<br />

von Bewußtlosigkeit gleich Vater und Bruder, die sich seit ihrem<br />

U. Jahre ganz regelmäßig wiederholen, bei angestrengter Tätigkeit<br />

jede Woche, wenn sie weniger arbeitet, jegliches Halbjahr. Sie dauern<br />

länger als bei ihrem Bruder, oft V2 Stunde, bisweilen geht eine Aura<br />

5 bis 10 Minuten vorher. „Im geologischen Institut fand man sie nicht<br />

selten am Boden liegen und, wenn sie mit jemand geht, fühlt sie es oft<br />

kommen imd verlangt eine Droschke, rasch nach Hause zu fahren."<br />

Krämpfe und Verziehen des Gesichtes hat unser Patient an ihr nie gesehen.<br />

Seit etwa zwei Jahren wird sie zeitweise „durch Nervosität"<br />

fast blind, was sich dann wieder gibt imd wohl eine Imitation und<br />

Identifikation mit dem heißgehebten Vater darstellt, der auch stets<br />

über schlechtes Sehen klagt. Sie war als Kind recht lange arge Exhibitionistin,<br />

die bis zu 10 Jahren ganz nackt oder nur im Hemdchen<br />

vor allen herumlief. Als unser Patient 4 Jahre zählte, sah er sie einmal<br />

mit weit gespreizten Beinen auf dem Topfe urinieren. Damals erblickte<br />

er zum ersten Male das weibliche Genitale an der Schwester, das ihm<br />

fortab als Muster diente für alle seine diesbezüglichen Vorstellungen<br />

und Zeichnungen.<br />

Die Schwester hatte weiter eine lebhafte Analerotik,<br />

saß immer sehr lange auf dem Kloset und drückte als Kind ihre kotbeschmutzten<br />

Finger an den Aborttapeten ab.<br />

Späterhin nach der Sublimierung<br />

ward sie peinlich sauber und verwendete im Übermaß den<br />

Irrigator. Früh zeigte sie schon den Trotz und Eigensinn des Analcharakters.<br />

„Was sie nicht recht fand, tat sie nie, auch wenn es der<br />

Wunsch der Eltern war. Eine Gouvernante hatte sie einmal wegen einer<br />

Sache bestraft, die sie nicht begangen. Darauf beleidigte sie die Gouvernante<br />

und die Eltern verlangten, sie solle sie um Verzeihung bitten,<br />

wozu sie aber nicht zu bringen war. Trotzdem sie einen ganzen Tag<br />

lang in ein finsteres Zimmer eingesperrt wurde, erklärte sie doch, sie<br />

tue es nicht, und setzte ihrenWillen durch. Seit meiner frühesten Kindheit<br />

steht es mir vor Augen, was für einen starken und guten Charakter

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