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JAHRBUCH - Glowfish

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Aus der Analyse einer Zwangsneurose. 255<br />

Zwanges bildet, gilt dem „Hundebrauch". (Belecken des Afters, ,, tierische"<br />

Art der Hunde.)<br />

Im ,,Himdeb rauch" tritt uns vor allem die Analerotik entgegen.<br />

Der ,, Poperlkult" beweist uns, daß sie auch von der Mutter<br />

geradezu gezüchtet wurde. Im Übertragungstraume, wo Patient<br />

sich nicht allein von vorn, sondern auch von hinten quälen läßt, haben<br />

wir neue Beweise. Die Wurmeier treten, wie wir später sehen werden,<br />

in eine Linie mit Spermatozoen^). Das Gequältwerden von vorn<br />

wird in einer andern Phantasie — im Kampfe mit dem Schlaf — dargestellt<br />

durch schmerzhaftes Einführen eines Katheters in die Harnröhre.<br />

Fügen wir hinzu, daß Patient ausgesprochen ästhetisch ist,<br />

auch von erotischen Bildern nur ästhetisch einwandfreie liebt, die<br />

anderen verabscheut, so vermögen wir durch den Waschzwang hindurch<br />

die verdrängten infantilen, analerotischen Wünsche zu erkennen,<br />

die Patient in der Analyse noch nicht angebracht hat. Der Zwang<br />

setzt erst später,<br />

in der Vorpubertät ein, richtet sich in seiner Hauptfront<br />

gegen das Sexuell- Gemeine.<br />

Aber während es nicht allzuschwer<br />

war, dies bew^ußt zu machen, hat die Analyse die infantilen<br />

erst teilweise aufgedeckt.<br />

Quellen<br />

Wir sind von der Darstellung der Verhältnisse im Elternhause<br />

mitten in die Zwangssymptome und Phobien hineingeraten.<br />

Indem ich im Programme weiterfahre, möchte ich ein Beispiel anführen,<br />

wie merkwürdig der Knabe das ,,brutale Spielverderben"<br />

durch den Vater abreagierte.<br />

Mit einem Kameraden hatte er abgemacht, jedesmal, wenn<br />

die Eltern (hauptsächlich betraf es den Vater) sie in ihren Spielen<br />

stören, brutal unterbrechen oder verständnislos schimpfen, solle in<br />

Gegenwart des Beleidigers laut das Wort ausgesprochen werden:<br />

,,Mq",<br />

,,Emque". Das Wort wurde also da angewendet, wo wir etwa<br />

einen maskierten Fluch erwarten könnten. Der Sprachgebrauch pflegt<br />

Fluchworte, deren Analyse oft haarsträubende sexuelle Schmähungen<br />

zutage fördert, durch verschiedene Methoden: Abkürzung, Verballhornung,<br />

Verschiebung usw. so abzuschwächen, daß ihre Bedeutung<br />

dem, der sie ausspricht, gar nicht mehr bewußt wird. So kann man die<br />

in ihrer Bedeutung schlimmsten Fluchabkürzungen im Munde der<br />

gesitteten Dame in bester Gesellschaft hören. Wir besitzen in der<br />

Schweiz z. B. Kose-Adjektiva, die ursprünglich schlimme Flüche waren.<br />

^) Darin liegt eine starke Verdrcängung der Inzestwünsche, welche er als<br />

Kind mit infantilen und jetzt mit erwachsenen Anschauungen hat.

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