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JAHRBUCH - Glowfish

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Aus der Analyse einer Zwangsneurose. 281<br />

in welchen See er es entleeren muß.<br />

Das ist für den Zwangsneurotiker<br />

ein Haken, an dem er Zweifel und Qual einhängen kann,<br />

Freud sagt, daß von den Zwangsneurotikern an allen Stellen<br />

der Ungewißheit Zweifel angesiedelt werde, und da gebe es natürliche<br />

Lücken in unserm Denken, wo wir nichts mehr Sicheres wissen, bei der<br />

Unsicherheit des Gedächtnisses, der Unsicherheit unserer Herkunft<br />

und der Unsicherheit des Jenseits, des Todes.<br />

Wir kommen darauf zurück beim Ichrätsel.<br />

Der Landschaftskult ist der Vorläufer der Inselphantasien.<br />

Er wirkt jetzt noch im Patienten nach.<br />

Er muß in Universitätsstädten<br />

studieren, die seinen landschaftlichen Idealen entsprechen. Er opferte<br />

dieser Idee sogar die Vollendung der Analyse, weil ihm Zürich im<br />

Winter nicht genügend entspricht, trotzdem die Behandlung durch<br />

die Analyse in seiner Überzeugung die einzige ist, zieht er den<br />

Landschaftskult vor.<br />

Im Landschaftskult hegt er seine seligen Kindheitserinnerungen,<br />

namentlich die Ferien, welche dem Stadtkind wie ein paradiesisches<br />

Sichausleben vorkamen. Das waren die Aufenthalte in der freien<br />

Natur, die er voll Wonne genoß, es waren die Ferien mit der<br />

Mutter!<br />

Nicht umsonst ist die Wunschinsel, die sich aus der Landschaftsliebe<br />

entwickelt, u. a. auch das Wunschland, wo er Ferien hat, nichts<br />

tun muß, und der Lektüre seiner Lieblingsbücher sich widmen kann.<br />

Es gibt dort eine Lieblingsbibliothek.<br />

Und nicht umsonst empfand er, als er einmal die Zwangsvorstellung<br />

hatte,<br />

die Eltern seien gestorben — weil die übliche ,, Briefsekretion",<br />

wie er es nennt, 14 Tage lang ausblieb (man sieht den starken<br />

Zusammenhang mit den Eltern in diesem häufigen Briefwechsel)<br />

eine Mischung von Angst und Befriedigung, letztere im Gedanken,<br />

mit dem ererbten Gelde auf die Wunschinsel ziehen zu können, um<br />

seinen Liebhabereien zu leben. Diese Gedanken kamen besonders,<br />

wenn er sich für eine bestimmte Berufstätigkeit entscheiden sollte.<br />

Da hätte er lieber Ferien mit Versenkung in die Jugendphantasien.<br />

In den bildlichen und wirklichen Landschaften äußert sich eine<br />

Vorliebe für Pfützen und Sümpfe. Sie geht ebenfalls in die frühe<br />

Kindheit zurück, hauptsächlich spielte es im Jahre 1898/99 (im 9.<br />

10. Jahr). Es fesselte ihn das geheimnisvolle Wunder, wo das Wasser<br />

sich mit der Erde vermischt!<br />

Es dürfen auch Jauchepfützen sein.<br />

bis<br />

Halten wir das zusammen

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