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JAHRBUCH - Glowfish

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Die Freudachen Lehren in Italien. 351<br />

Strenge unvereinbar und ungerecht gegen die Urheber jener kühnen<br />

Auffassung, der sie seit so viel Jahren all ihren Scharfsinn und ihre<br />

Arbeit weihen."<br />

Ein weiterer Autor, der sich mit der Freudschen Theorie beschäftigt<br />

hat, ist Dr. Gustavo Modena. Er hat zuerst eine kurze<br />

Übersicht derselben im Giornale di psichiatria clinica e tecnica<br />

manicomiale (1907, Nr. 4, S. 759) und dann später in der Rivista<br />

sperimentale di freniatria (B. XXXIV, 1908, Nr. 3— 4) eine<br />

Abhandlung veröffentlicht unter dem Titel: „Psicopatologia ed etiologia<br />

dei fenomeni psiconeurotici (Contributo alla dottrina di S.Freud)".<br />

Der Verfasser hebt die Mannigfaltigkeit und Kompliziertheit<br />

der Freu dschen Untersuchungen hervor. Er teilt die Arbeiten der Freudschen<br />

Psychologie in drei Hauptgruppen:<br />

In der ersten behandelt er<br />

,, Die Arten und Erscheinungen der Hysterie im Lichte der Ergebnisse<br />

der Psychoanalyse". In der zweiten ,,Die sexuelle Frage und der Einfluß<br />

der Sexualität in der Ätiologie der psychoneurotischen Erscheinungen",<br />

wobei er eine weitläufige Zusammenfassung der ,,Drei Abhandlungen<br />

zur Sexualtheorie" gibt. In der dritten beschreibt er ,,Die psychoanalytische<br />

Methode und Therapie." Darauf folgt eine Zusammenstellung<br />

der verschiedenen Ansichten über die Freudschen Ideen,<br />

zustimmenden sowohl als absprechenden, wobei er sich mißbilligend<br />

über die Weise äußert, in welcher die Diskussion geführt wurde. „Wenn<br />

wir die ausgedehnte Literatur über diesen Gegenstand überblicken,<br />

(schreibt er), so finden wir, daß sich die heftige Polemik zwischen einer<br />

hartnäckigen Opposition und einer blinden Hingebung an die Lehren<br />

hin und her bewegt. Für die letztere ist jeder Ausspruch ein Dogma,<br />

für die erstere ist jeder Schluß falsch und unhaltbar.<br />

scheint es nicht zu geben.<br />

der<br />

Einen Mittelweg<br />

Aber eine Lehre wird nicht von der Kritik<br />

und der Antikritik gestürzt oder bewiesen; nur fortgesetzte Beobachtungen<br />

und der unparteiische Austausch von Erfahrungen und Ideen<br />

können die Meinungsunterschiede beseitigen, Zweifel und Unsicherheiten<br />

tilgen und Fehler und falsche Schlüsse aufdecken."<br />

Modena fügt eine Reihe von kritischen Bemerkungen bei und<br />

liefert auch einige bestätigende Beiträge.<br />

Was die bekanntlich so oft beanstandete libidinöse Bedeutung<br />

des ,, Ludeins" (Lullen) betrifft, bemerkt er: ,,Es unterliegt keinem<br />

Zweifel, daß diese Gewohnheit mit angenehmen Empfindungen verbunden<br />

ist,<br />

weil sie zu den Mitteln gehört, die von den Ammen angewandt<br />

werden, um die Kinder zu beruhigen. Daß sie mit erotischen Enipfin-

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