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JAHRBUCH - Glowfish

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Aus der Analyse einer Zwangsneurose. 267<br />

kam es zu einer Ejakulation. Ebenso, als er einmal versuchte, den<br />

Waschzwang, der weitgehend analysiert war, zu opfern, indem er<br />

ein zu Boden gefallenes Buch, statt es zuerst zu waschen, unter den Arm<br />

nahm und sogar an sich preßte.<br />

Er gestaltet das Opfern zur Lustquelle, zur Hingabe (vgl. die<br />

frühere Auseinandersetzung über Opfern und Masochismus).<br />

Mit 15 bis 17 Jahren hatte er eine^Zeitlang Angst, er sei eine Mißgeburt,<br />

oder die männliche Kraft sei verloren gegangen, er sei ein<br />

Eunuch geworden, die Hoden seien bei verschiedenen Gelegenheiten<br />

jedenfalls<br />

gequetscht worden.<br />

Die Befürchtung wich der Aufklärung durch einen Arzt, daß<br />

das Frenulum ein normales Gebilde sei.<br />

Die zweite verlor sich selbst<br />

wieder durch den tatsächlichen Gegenbeweis. Längere Zeit mußte<br />

er sich durch Innervation der willkürlichen Muskulatur des Penis<br />

den Beweis konstruieren, daß die Funktionen in Ordnung seien.<br />

Ähnliche Entmannungsmotive scheinen auch bei anderen Neurotikern<br />

vorzukommen und bei gewissen Kulten im Altertum zu Ehren<br />

der weiblichen Gottheit in die Tat umgesetzt worden zu sein. Sie<br />

dürfen vielleicht als Strafen für die Lizestphantasien angesehen<br />

werden (Jung). ; .:<br />

Der Waschzwang.<br />

Patient teilt die Hauptgruppen seiner neurotischen Symptome<br />

in vier bis fünf ,, Krankheiten" ein.<br />

Die Neurose hat ihren Charakter als Leiden, als Qual erst mit<br />

Beginn und im Verlaufe der Pubertätszeit angenommen.<br />

setzen die Zwänge ein.<br />

Erst da<br />

Erst da wird das Leiden zur Qual, die er sogar<br />

als Ganzes wieder in sein masochistisches System aufnimmt; das ist<br />

selbst wieder ein Widerstand gegen die Heilung.<br />

Grausens.<br />

Aber es ist<br />

Das eine dieser Leiden ist die „Grausopathie", die Qual des<br />

Der Patient beschreibt ein Martyrium und dauert einem furchtbar.<br />

so komisch, nach der Analyse dieses Leidens gibt er seine<br />

Wascherei nicht auf, er kann die liebgewordene und wohldurchdachte<br />

Gewohnheit nicht aufgeben, und sagt schließlich: Ja, das ist auch<br />

gar nicht das Schlimmste, damit könnte man sich wohl abfinden, aber<br />

das Schlimme sind meine anderen Leiden, die Willensschwäche und<br />

namentlich das Ichrätsel!<br />

Das Leiden begann 1904 im Konvikte, wo er Externer war.

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