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JAHRBUCH - Glowfish

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:<br />

über den gegenwärtigen Stand der Freudschen<br />

Psychologie in Rußland.<br />

Von .T.<br />

Neiditsch (Berlin).<br />

Die russische Fachliteratur hat sich bis vor kurzem mit der von<br />

Freud inaugurierten Psychologie gar nicht beschäftigt. Erst 1908<br />

fing man an, das Interesse diesen neuen Forschungen zuzuwenden.<br />

Schon vor einiger Zeit ist die kleine Ausgabe der Traumdeutung, die<br />

Freudsche Schrift über den „Traum", ins Russische übersetzt worden.<br />

Als einer der ersten hat Dr. Ossi pow von der Moskauer psychiatrischen<br />

Universitätsklinik eine ausführliche Berichterstattung über die Freudschen<br />

Forschungen veröffentlicht unter dem Titel: ,,Die psychologischen<br />

und psychopathologischen Anschauungen von S. Freud in der deutschen<br />

Literatur des Jahres 1907." Darin finden sich Eeferate über die wichtigsten<br />

Arbeiten Freuds mit Randbemerkungen versehen. Mehreres<br />

davon ist in sehr zustimmendem Tone gehalten. Aus dem kritischen Teile<br />

und aus den Schlußfolgerungen gewinnt man aber den Eindruck, daß<br />

der Autor einigen fundamentalen Punkten der Freudschen Lehre<br />

noch nicht voll beistimmen kann, so äußert er sich z. B. folgendermaßen<br />

,,F. hat auch eine besondere Theorie des Sexualgefühles aufgestellt.<br />

Ich habe dieser<br />

Theorie nicht soviel Aufmerksamkeit geschenkt, weil<br />

die Freudschen Ansichten nicht viel verlieren, auch wenn man seine<br />

Überzeugung über die Allmächtigkeit der Sexualität nicht teilt."<br />

In einem sehr ausführlich und anerkennend gehaltenen Artikel<br />

über ,,Die Psychologie der Komplexe und des Assoziationsexperimentes<br />

in den Arbeiten der Züricher Klinik" kommtDr. Ossipowzum Schlüsse,<br />

daß die von Freud beeinflußte, rein psychologische Richtung der Züricher<br />

Schule eine notwendige Ergänzung bilde zu den Hauptmethoden<br />

psychiatrischer Forschung, der anatomischen und klinisch-nosologischen.<br />

Selbstverständlich macht ein Kritiker auch energische Opposition<br />

gegen die Freudsche Sexualtheorie, indem er dieselben Einwände

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