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JAHRBUCH - Glowfish

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)<br />

258 F. Riklin.<br />

ungehemmte Orgien zu feiern; aber auch auf diesen Schauplatz verfolgt<br />

ihn der Streit der Zwangsantagonismen. Überdies pendelt seine<br />

Libido zwischen zwei Gebieten; bald kultiviert er in der Phantasie<br />

seine Holden, die er in der Wirklichkeit kennt, bald wendet er'sich<br />

großen Phantasien und Tagträumereien zu, in denen die Wirklichkeit<br />

eine noch untergeordnetere Rolle spielt.<br />

Mit 7V2 Jahren (1896/97) sah er ein schönes Mädchen, das ein<br />

Fahrrad besaß. Es war mindestens 15 bis 16 Jahre alt. (Wir erkennen<br />

die Wirkung des Mutterkomplexes ; die Mutter war zur Zeit seiner Geburt<br />

21 Jahre alt.) Er schloß es für kurze Zeit in seine Gedanken ein. Zu<br />

gleicher Zeit liebte er schon ein anderes Mädchen, dem wir bald begegnen<br />

werden (Lilly), und spielte gern mit ihm. Er glaubte damals<br />

noch an den<br />

Storch.<br />

1899 liebte er zwei Knaben; er trieb einen Kultus mit deren<br />

Namen, schrieb sie überall hin und schnitt die Anfangsbuchstaben<br />

in die Rinde der Bäume, wie Liebende tun. Sonst geschah nichts;<br />

aber der Namenkultus gelangte später in seinen Tagträumereien zu<br />

größerer<br />

Bedeutung,<br />

Er phantasierte sich darin u. a. als Vater mit vielen Kindern,<br />

an die er alle schönen und bedeutungsvollen Namen bringen mußte,<br />

welche er<br />

sammelte.<br />

1899/1900 kam die sexuelle Aufklärung durch den erwähnten<br />

Kameraden. Nun kannte er die Herkunft der Kinder. Den Zeugungsvorgang<br />

lernte er erst etwas später kennen. Einmal kam er spontan,<br />

ohne äußeres Zutun, zur Pubertätsmasturbation mit Samenerguß,<br />

und nun war ihm auf einen Schlag alles klar, was beweist, daß er es<br />

eben schon früher wußte. Dann kamen noch ergänzende Aufklärungen<br />

durch Kameraden hinzu. (Nach anderen Angaben müssen wir annehmen,<br />

daß die Masturbation erst im Herbste 1903 auftrat. Wir<br />

haben in der Zwischenzeit noch Liebesverhältnisse mit infantilen<br />

Befruchtungstheorien<br />

.<br />

Wir haben keine sicheren Bestätigungen für infantile Masturbation;<br />

aber einzelne Erinnerungen an Verbote der Mutter und des<br />

Arztes, nicht mit dem Gliede zu spielen.<br />

Und doch finden wir eine starke Abwehr gegen die Pubertätsmasturbation<br />

im Waschzwang, den wir kennen lernen werden. Wir<br />

ahnen vorläufig, durch die Ausdehnung des Waschzwanges auf den<br />

Hund, den Zusammenhang zwischen erster und zweiter Verdrängung,

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