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JAHRBUCH - Glowfish

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176 Oskar Pfister.<br />

Am 24. Mai erschien Arno beim Reizwort ,, Saturn" als verführt<br />

von einem ,,Satur" oder „Satan", und zwar vom Geschlechtsteufel,<br />

der dann auch als grüne Schlange vor ihm als Naturforscher auftrat.<br />

Doch wurde Arno von einem Soldaten gewarnt, der zuerst die Züge des<br />

Pfarrers, dann deutlich die Arnos annahm (vgl. A 17, die schläfrige<br />

Schildwache). Hierauf erschien er zusammen mit Berta, doch nicht<br />

mehr im Hemde, sondern im Sportskleid,<br />

auch nicht mehr so zärtlich<br />

wie früher, bis eine schwarze Wand die beiden zudeckt.<br />

Sich selbst schilderte Max außerhalb der erwähnten Bilder als<br />

Graf Zeppelin (vgl. B 10), als Bruder des unvorsichtigen Rauchers<br />

(beides am 15. April). Als Naturforscher will er sich einer Fee nähern,<br />

doch verwandelt sie sich in eine alte Hexe. Dahinter steckt eine Neigung<br />

zu einem Mädchen, dessen Mutter sein Tete-ä-tete öfters störte. Das<br />

Bild der gewünschten Schwiegermutter wird so von der Mutter her<br />

übernommen.<br />

Der Vater figurierte als Richter über die beiden Wilderer (15. April).<br />

Die Freunde kommen als<br />

Verführer zum Vorschein.<br />

Wir begegnen somit auch noch einige Monate nach der Analyse<br />

den Ausläufern der einst quälenden Phantasien. Dies fällt um so mehr<br />

auf, als Max erklärte, die früheren Bilder vergessen zu haben. Man<br />

übersehe nicht, daß eben die ganze Analyse von Anfang an sehr unvollständig<br />

war und die sekundären Determinanten großenteils aufzustöbern<br />

unterließ. Auch konstelherte die Person des Analytikers zugunsten<br />

der alten Gebilde. Ferner drängen Triebhemmungen — in diesem<br />

Falle<br />

Störungen der brüderlichen Liebe — immer wieder in verlassene<br />

Kanäle zurück. Bevor die Analyse durchgeführt werden konnte, verreiste<br />

Max für immer.<br />

3. Der Wert unserer Untersuchung für die ethische<br />

Beurteilung des Hasses und der Versöhnung.<br />

Die beiden Begriffe, deren psychologische Unterlage wir in<br />

einem<br />

speziellen Fall zu a.nalysieren versuchten, pflegen in den Lehrbüchern<br />

der Ethik nicht näher geprüft zu werden. Sogar die neueren Werke<br />

von Wundt, Paulsen und Höffding schweigen sich über den wichtigen<br />

Gegenstand aus. Und doch ist es eine selbstverständliche Aufgabe,<br />

die für das individuelle und soziale Leben so überaus wichtigen Vorgänge<br />

ethisch zu bewerten. Unsere Arbeit ermöglicht uns, wenn auch<br />

nicht überraschende Neuheiten, so doch empirisch erhärtete und auf

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