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JAHRBUCH - Glowfish

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Analytische Untersuchungen über die Psychologie des Hasses usw. 137<br />

der Welt. Ich wollte, meine Stellung zur Mutter wäre besser. Wenn<br />

sie schilt, so mache ich meinem Zorne in Grobheiten Luft, was ich<br />

nie in ihrer Gegenwart, dagegen nachher in der Einsamkeit sehr bereue."<br />

Die stereotypen Träume verraten, daß der anscheinend gutmütige<br />

Bursche Bruder und Mutter tot wünscht, die frevelhafte Begierde<br />

aber unterdrückt.<br />

I. Komplexpliantasieii im Zeichen des Hasses.<br />

Zweite Sitzung, 25. November.<br />

Max erzählt, daß er seit einem Monat nicht mehr onaniere und sich<br />

deshalb wohler fühle. Auch sei sein Denken klarer geworden. Kompensationserscheinungen<br />

sind bis jetzt nicht wahrzunehmen.<br />

Am Vorabend hatte er mit dem kranken Arno Streit, weil er<br />

sich bei brennender Lampe entkleidete. Der Bruder nannte ihn Quatschkopf,<br />

Wasserschädel u. dgl. Max benutzte die Gelegenheit zur Willensübung<br />

und schwieg, was ihn nachher freute. Den Wert dieser asketischen<br />

Verdrängung werden wir alsbald kennen lernen.<br />

Da ich gewiß war, daß der Groll gegen den Bruder mit peinlichen<br />

Erlebnissen zusammenhing, die<br />

aus der Erinnerung verdrängt worden<br />

waren, ließ ich mir alle Szenen, die durch bloßes Verhör ins Bewußtsein<br />

gezogen werden konnten, ausführlich mitteilen. Natürlich ergaben sich<br />

zahlreiche Prügeleien, deren letzte 2 bis 2^1^ Jahre zurücklag. Stets<br />

war Max der leidende Teil, das unschuldige Lämmchen.<br />

Als auf diesem Wege nichts mehr hervorzuholen war, griff ich zum<br />

Assoziationsexperiment, dem ich anfangs das Schema von Jung zugrunde<br />

legte, um aber bald nach Jungs und Stekels Vorgang zur freien<br />

Assoziatiönskette überzugehen. Ich bin ein wenig in Verlegenheit,<br />

wie ich die Ergebnisse darstellen soll. Gebe ich den Gang der Untersuchung<br />

protokollarisch wieder, so sind kleine Verwicklungen nicht<br />

zu vermeiden. Trachte ich nach säuberlicher Ordnung, so fehlt dem Leser<br />

der Einblick in meine Arbeitsmethode. Ich wähle daher das erstere<br />

und begnüge mich damit, Erklärungen und Nachträge in runden<br />

Klammern anzuführen. In eckigen Klammern findet der Leser meine<br />

an den Schüler gerichteten Worte.<br />

[Ich werde dir jetzt einzelne Worte zurufen. Sofort wird dir ein<br />

anderes Wort in den Sinn kommen. Du teilst<br />

wenn es dir dumm oder häßlich erscheinen sollte.<br />

es mir sogleich mit, auch

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