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JAHRBUCH - Glowfish

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372 C. G. Jung o*<br />

und ungebildeten gesunden Versuchspersonen zugrunde, die während<br />

des Experimentes in einen elektrischen Stromkreis von sehr geringer<br />

Intensität eingeschaltet waren. Der I. Teil bringt zunächst einen historischen<br />

Überblick über die Literatur des p. g. Ph. bis 1906, behandelt<br />

sodann eingehend die Versuchsanordnung, Technik und Registriermethode<br />

der eigenen Versuche.<br />

Auf die Entstehungsbedingungen des<br />

p. g. Ph. wird nur kurz eingegangen. Verfasser weist dabei dem Schweißdrüsensystem<br />

eine hervorragende Rolle zu, äußert sich aber sehr reserviert<br />

über die näheren physiologischen und physikalischen Vorgänge.<br />

So viel scheint ihm aber aus seinen Versuchen hervorzugehen, daß es<br />

sich um sehr feine physikalische Vorgänge handeln muß und um solche,<br />

..deren Ablauf fortwährend von Zentralorgan beherrscht, gefördert<br />

oder gehemmt werden kann". Von psychischen Vorgängen sah Verfasser<br />

nur affektive Vorgänge auf das p. g. Ph. einwirken. Hierauf gründet<br />

sich die Brauchbarkeit des Phänomens beim Assoziationsexperiment.<br />

Im II. Teile sind vier Versuche in extenso wiedergegeben. Im<br />

Anhange befinden sich die zugehörigen instruktiven Kurven mit den<br />

in Stäbchenform registrierten Galvanometerausschlägen, unter denen<br />

auf einer Horizontalen die Reaktionszeiten markiert sind.<br />

Die Analyse<br />

der einzelnen Reaktionen wird eingehend und mit Hilfe der Freud sehen<br />

Technik durchgeführt. Das Hauptergebnis dieser Versuche ist der<br />

Nachweis, daß den Komplexreaktionen in den meisten Fällen ,,zu lange",<br />

d. h. über dem wahrscheinlichen Mittel des Gesamtversuches Liegende<br />

Ausschläge entsprechen, wodurch der zu lange Ausschlag als<br />

wertvolles neues Glied in die Reihe der Komplexmerkmale<br />

eintritt. Wichtig ist ferner die Unterscheidung zwischen der Assoziationskurve<br />

(Veraguth) und den Komplexkurven, d.<br />

h. solchen<br />

Abschnitten der Assoziationskurve, die sich auf deren Gesamtverlauf<br />

als sekundäre WeUen abheben. Das Studium des Verhaltens der Komplexkurven<br />

ist dem Verfasser wertvoll zur Beurteilung des affektiven<br />

Typus der Versuchspersonen.<br />

Verfasser bespricht eingehend den abfallenden<br />

Schenkel der Komplexkurve und dessen Beziehungen zu der<br />

abfallenden Kurve, die man erhält bei einem unabhängig vom Experimente<br />

bestehenden starken Affekt sowie bei innerer und<br />

äußerer<br />

Ablenkung der Aufmerksamkeit vom Experimente (die beigegebenen<br />

Tafeln illustrieren diese Verhältnisse).<br />

Durch hier nicht näher wiederzugebende<br />

Überlegungen kommt er zu folgendem Resultate: ,,Ein<br />

bestehender Komplex (Daueraffekt, Dauerkonzentration auf etwas<br />

anderes als die Experimentreize) hemmt die psychische Verarbeitung

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