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JAHRBUCH - Glowfish

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Ein Fall von multipler Perversion mit hysterischen Absenzen. 93<br />

zwischen ilim und den anderen, wie er bei seinen vergleichenden Studien<br />

früher vermeinte. Selbstredend hatte er bei diesen Beobachtungen sein<br />

Augenmerk auch darauf gewandt, unter welchenUmständen sich die Hoden<br />

kontrahierten. Und da glaubte er gefunden zu haben, daß die spontane<br />

Kontraktion der Testikel einen Beweis der höchsten Potenz darstelle.<br />

Sie trete ein, wenn man Lust zum Verkehr mit dem Weibe habe, nach<br />

dem kalten Bade oder wenn man sich sehr stark und wohl fühle. Er habe<br />

auch darum das Verlangen, einem Manne an die Hoden zu greifen und<br />

dessen Kontraktionen dabei zu verspüren, weil dies ein Beweis sei,<br />

daß der Mann für ihn etwas empfinde. Auch an sich selber habe er es<br />

versucht und da gefunden, daß seine Testes sich nur nach dem Bade<br />

kontrahierten oder wenn er mit einem Weibe verkehren wolle. Wenn<br />

er sich selbst an die Hoden greife, so wirke dies sehr beruhigend bei<br />

starker sexueller Erregung, zumal wenn seine Hände recht kalt<br />

seien.<br />

Auch beim Zähnebürsten lege er ganz automatisch die Hand an die<br />

Testes,<br />

angeblich damit sie stille hielten, weil beim Bürsten der ganze<br />

Körper in Bewegung gerate. Desgleichen stütze er die Hoden bei Nacht,<br />

indem er sie in eine Falte seines Hemdes lege.<br />

„Dies alles rührt daher,"<br />

gibt er einmal zur Erklärung an, „daß meine Hoden mehr hängen als bei<br />

Tieren und antiken Statuen und ich den Wunsch hatte, sie sollten nicht<br />

so hängen. Als ich ferner zum Militär kam, hat mir ein älterer Verwandte<br />

geraten, ein Suspensorium zu tragen, was ich aber nicht aushielt.<br />

Wohl aber erwachte dadurch der Wunsch, meine Hoden zu stützen."<br />

Dies seit der Kindheit brennende Interesse für seine und der<br />

andern Testikel verstand sich nicht selten sehr gut zu verbergen. So<br />

verliebte er sich z. B. während der Analyse in einen Photographengehilfen,<br />

an dem ihn der lange und rückwärts ganz schmale Schädel<br />

anzog. Diese Schädelform erinnerte ihn wieder an einen geliebten<br />

Museumskameraden, der die meisten aristokratischen Züge zum Typus<br />

lieferte. ,,Bei der Frau ist der Übergang vom Genick zum Hinterkopf<br />

fast immer häßlich. Nur bei der Cousine, die ich mit 19 Jahren liebte,<br />

war er auch so.<br />

Der Photograph gemahnte mich weiter an den Kellner<br />

und diese schmale Hinterseite, das Genick mit seinen Sehnen durch<br />

ihre Form — an die Hoden." Er liebte also einen Menschen, der seine<br />

Testes offen zur Schau trug. Schon mit 15, 16 Jahren war er in das<br />

Genick eines Knaben verliebt, der auch blond war und dieselbe aristokratische<br />

Form des Nackens hatte, doch gelang es ihm nicht, jenem<br />

näher zu treten. Noch wahrscheinlicher dünkt ihn, daß er vergrößerte<br />

Hoden zu sehen wünschte. Solche aber stellen die kräftige Schulter-

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