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Frau Birke erachtet eine spezifische Fachberatung als wünschenswert, auch auf den Vorschlag<br />
einer Koordinations- und Beratungsstelle reagierte sie positiv. Sie nennt als Anforderungen das<br />
Vorhandensein von Fachwissen, Adressen, das Angebot von Krisenintervention und die<br />
Ermöglichung von Erfahrungsaustausch.<br />
Zum Schluss meint Frau Birke, dass sie eine verantwortungsvolle Begleitung einer Elternschaft<br />
nur bei mehr Unterstützungsangeboten, die beim Kinderwunsch eines Paares ansetzen würden,<br />
unterstützen könne. Sie sieht grossen Handlungsbedarf bei der Unterstützung von Elternschaften<br />
von Menschen mit leichter und mittlerer geistiger Behinderung.<br />
6.1.3 Ergebnisse und Diskussion der Betreuungssituation C<br />
6.1.3.1 Fallbeschreibung C<br />
Fallbeschreibung C<br />
Das Interview führte ich mit Frau Chriesi und Frau Ceder. Frau Chriesi besucht die Familie zweimal wöchentlich,<br />
Frau Ceder ist die leitende Sozialpädagogin. Sie hat die Leitung über diese Dienstleistung und steht Frau Chriesi,<br />
gelernte Damenschneiderin und Sozialtherapeutin, bei der Begleitung fachlich zur Seite.<br />
Die begleiteten Personen der Betreuungssituation C sind Frau C. und ihr siebenjähriger Sohn Christian. Die<br />
Organisation bietet stundenweise ambulante Begleitung für Menschen mit geistiger Behinderung an. Die<br />
Unterstützung wird im Auftrag der begleiteten Person ausgeführt. Es besteht ein Vertrag, dessen Zielsetzung die<br />
begleitete Person bestimmt.<br />
Frau Chriesi besucht die Familie seit vier Jahren zwei Mal pro Woche. Die Begleitung findet einmal am Morgen mit<br />
der Mutter und einmal am Abend mit der ganzen Familie statt. Frau Chriesi ist die Hauptbetreuungsperson für<br />
Mutter und Kind zusammen. Herr C. geht tagsüber einer geregelten Arbeit nach, Frau C. ist Hausfrau und Mutter.<br />
Frau C. lebt mit ihrem siebenjährigen Sohn und ihrem Lebenspartner selbständig in einer Wohnung. Der leibliche<br />
Vater von Christian ist abwesend. Der jetzige Lebenspartner von Frau C. hat die Vaterrolle übernommen. Frau C.<br />
hat eine leichte geistige Behinderung, ihr Lebenspartner hat keine Behinderung. Es besteht ein gutes<br />
partnerschaftliches Verhältnis zwischen Frau C. und Christians Stiefvater.<br />
Die Wohnform der Mutter vor der Geburt ist unbekannt. Die Schwangerschaft war ungewollt. Frau C. ging,<br />
nachdem die Schwangerschaft bekannt wurde, weg, um dem Widerstand ihrer Mutter und einer Abtreibung zu<br />
entgehen. Nach der Geburt wohnte sie in einem Mutter-Kind-Haus.<br />
Die Ressourcen der Mutter liegen laut Frau Chriesi in ihrer konsequenten Art und in der guten Einschätzung<br />
alltäglicher Situationen. Sie hat Schwierigkeiten im kognitiven Bereich und es bereitet ihr Mühe einen<br />
Alltagsrhythmus beizubehalten.<br />
Das Kind steht unter Beistandschaft, das Sorgerecht liegt bei der Mutter. Christian ist normal entwickelt und besucht<br />
die erste Klasse der Regelschule.<br />
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