Herunterladen PDF - Insieme
Herunterladen PDF - Insieme
Herunterladen PDF - Insieme
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
können. In der Betreuungssituation C wird vorgebeugt, indem Christian eine Aufgabenhilfe<br />
besucht oder die Probleme mit Frau Chriesi bespricht.<br />
Frau Chriesi: „Ich.. er kommt viel mit Aufgaben und zeigt sie mir. Jetzt zum Beispiel mehr, als den Eltern.<br />
Das merke ich, dass er da bei mir… dass das anders ankommt. Dass die Eltern mehr Mühe haben das zu<br />
verstehen, gewisse Sachen, so dass er mir da viel mehr zeigt.“<br />
Themenbereich Rahmenbedingungen:<br />
In dieser Begleitung erachte ich es als positiv, dass die gleiche Begleitperson die Familie schon<br />
vier Jahre unterstützt, so dass sich ein gutes Verhältnis zwischen der Begleitperson und den<br />
Familienmitgliedern entwickeln konnte.<br />
Themenbereich Betreuungsperson:<br />
Das Interview führte ich mit zwei Personen. Frau Chriesi ist die direkte Begleitperson der<br />
Familie, Frau Ceder schaltete sich als leitende Sozialpädagogin ins Gespräch ein, wenn es um<br />
Hintergründe der Begleitsituation ging.<br />
Die Problembereiche in der Elternschaft entstehen laut Frau Chriesi meist in Zusammenhang mit<br />
der leichten geistigen Behinderung von Frau C.. So ist es beispielsweise eine Aufgabe, Frau C.<br />
auf die kommende Pubertät des Jungen vorzubereiten und zu sensibilisieren. So kann eine<br />
vorausschauende Unterstützung Veränderungen durch die Entwicklung des Kindes vorbereiten<br />
und sich altersspezifischer Probleme annehmen.<br />
Frau Chriesi: „Die Grenzen sind… ja. Manchmal einfach das Verstehen, wenn etwas gesagt wird. Das<br />
ist… wenn zum Beispiel die Lehrerin an einem Elternabend etwas erzählt und sie erzählt das dann so in<br />
ihrer Sprache, dann versteht sie es einfach nicht. Oder sie versteht es falsch und ist dann aufgebracht und<br />
wütend. Das sind so die Grenzen, die wir miteinander probieren müssen zu überwinden. Da bin ich<br />
vielmals so eine Art Übersetzer.“<br />
Ein grosses Problem ist - wie bereits angesprochen - die Inakzeptanz der Elternschaft durch das<br />
Umfeld.<br />
Frau Chriesi: „Ja, sie muss sich ständig bewähren, viel mehr, als eine andere Mutter das müsste, sie wird<br />
auch… die Kontrolle ist völlig absurd. Also, dass man beispielsweise am Morgen am Kind riecht, ob es<br />
gewaschen ist. Das würde man bei einem fremden Kind nie machen, und dass sie dann Telefonanrufe<br />
bekommt und rasend wütend wird…“<br />
Frau Chriesi beschreibt, wie sie in Krisensituationen eine Vermittlerfunktion innehat, die ihr<br />
zuweilen Mühe bereitet. Lehrer und Sozialarbeiter sehen sie als Aufpasserin und Vermittlerin<br />
ihrer Anliegen an die Familie.<br />
Frau Chriesi: „Meine Grenzen… was ich als schwierig empfinde, sind die Gespräche mit Ihnen und der<br />
Lehrerschaft und der Beiständin. Nicht, dass ich da unbedingt an Grenzen komme, aber das sind für mich<br />
ziemliche Herausforderungen, wo ich dann auch wissen muss, wie ich stehe und wie ich mich verhalte.“<br />
Von Frau Chriesi wird erwartet, dass sie die Anliegen der Lehrpersonen und Sozialarbeiter bei<br />
Familie C. umsetzt. Dies steht aber im Gegensatz zu ihrem Auftrag, die Familie in ihren<br />
109