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Ressourcen und Grenzen<br />

Bei der Frage nach den Ressourcen und Grenzen ist Frau Ahorn vor allem auf diejenigen von Frau A.<br />

eingegangen.<br />

Frau Ahorn sieht die Ressourcen von Frau A. in ihrer Genügsamkeit und Zufriedenheit. Sie lacht und spielt<br />

häufig mit ihrer Tochter. Weiter ist sie sehr geschickt und praktisch veranlagt. Frau A. hat aufgrund ihrer<br />

Behinderung ein Bedürfnis nach geregelten Zeiten und Handlungsabläufen. Dies scheint laut Frau Ahorn<br />

positive Auswirkungen auf das Kind zu haben. Ihre Grenzen liegen im kognitiven Bereich. So sind die<br />

schnellen Veränderungen im Wachstum des Kindes eine grosse Herausforderung für Frau A. Die<br />

Thematisierung ist schwierig, da die Auseinandersetzung der Mutter mit der eigenen Behinderung noch<br />

nicht weit ist. Aber dennoch hat Frau A. gelernt, ihre Grenzen einzuschätzen. So kann sie Unterstützung<br />

besser anfordern und annehmen. Frau A. hat teilweise Mühe zu spüren, was ihrem Kind gut tut und was<br />

nicht. Wenn sie mit ihrer Tochter spielt tut sie dies manchmal so heftig, dass Frau Ahorn eingreifen muss,<br />

weil das Kind nicht mehr lacht sondern ängstlich schreit. Frau A. hat in ihrer Herkunftsfamilie nur geringe<br />

positive Erziehungserfahrungen erfahren. Frau Ahorn hat bemerkt, dass häufig Moral- und Pauschalsätze<br />

als handlungsleitend angesehen werden.<br />

Zu den Ressourcen und Grenzen äusserte sich Frau A. dahingehend, dass sie die Frage stellt, ob es wohl in<br />

jedem Fall für das Kind das Beste ist, wenn der Vater immer da sei. Die Beantwortung der Frage<br />

bezeichnet sie als heikle Wertung und lässt sie offen.<br />

Die folgenden Ergebnisse sind dem Themenbereich Kind zuzuordnen:<br />

Situation des Kindes<br />

Amélie lebt mit ihrer Mutter auf dem Bauernhof. Ihren Vater sieht sie jedes Wochenende. Während ihre<br />

Mutter auf dem Hof arbeitet wird sie von den Betreuungspersonen, meist Frau Ahorn, betreut.<br />

Entwicklung des Kindes und Fördermassnahmen<br />

Frau Ahorn meint, abgestützt auf die Einschätzung des Kinderarztes und der Mütterberatung, dass sich<br />

Amélie bisher völlig normal entwickelt. Ihre soziale Entwicklung schätzt Frau Ahorn positiv ein. Sie sucht<br />

den Augenkontakt, ist interessiert an allem und wirkt sehr lebendig. In ihrer motorischen Entwicklung<br />

scheint Amélie etwas langsam zu sein. Sie hat zwar früh Sitzen gelernt, kriecht aber nicht. Die sprachliche<br />

Entwicklung ist ebenfalls normal. Hierbei hat Frau Ahorn beobachtet, dass Amélie früher von den Lauten<br />

her aktiver war. Sie bewegt aber nach wie vor den Mund. Die Entwicklung des Kindes bedarf bisher in<br />

keinem Bereich spezieller Förderung. Dennoch betont Frau Ahorn, dass sie in Zusammenarbeit mit<br />

Kinderarzt und Mütterberatung stets darauf bedacht ist, Entwicklungsrückstände frühzeitig zu erkennen.<br />

Die folgenden Ergebnisse sind dem Themenbereich Rahmenbedingungen der<br />

Betreuungssituation zuzuordnen:<br />

Kurzbeschreibung der Betreuungssituation<br />

Die stationäre Betreuung von Frau A. und ihrem Kind gewährleistet, dass rund um die Uhr jemand<br />

anwesend ist. Für insgesamt fünf BewohnerInnen und das Kind sind 3,9 Stellen, abgedeckt von fünf<br />

Betreuungspersonen vorhanden. Tagsüber ist immer jemand für Mutter und Kind zuständig. In direkter<br />

Unterstützung werden neue Handlungen vermittelt, während die indirekte Unterstützung bedeutet, dass<br />

man zum Schutz der beiden ein Auge auf Mutter und Kind hat. In der Nacht betreut Frau A. das Kind<br />

alleine, sie stillt und beruhigt es. Für Notsituationen ist das Leiterehepaar, das im gleichen Haus wohnt,<br />

immer erreichbar. Frau Ahorn ist als Hauptbetreuungsperson für Mutter und Kind zuständig. Frau A. soll<br />

im Zusammenleben mit ihrer Tochter so selbständig als möglich sein. Die Grenzen liegen einerseits bei<br />

Unsicherheiten der Mutter in der Versorgung des Kindes und andererseits bei der Verantwortung von Frau<br />

A. für Mutter und Kind.<br />

Wohnen<br />

Frau A. und ihre Tochter haben ihre eigenen Zimmer und ein eigenes Badezimmer in einem Teil des<br />

Hauses. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche teilen sie mit den übrigen BewohnerInnen der<br />

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