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Wie in Betreuungssituation A arbeitet und lebt die Mutter in der Lebensgemeinschaft, was einen<br />

flexiblen Umgang mit der Zeit, die Mutter und Kind zusammen verbringen, ermöglicht.<br />

So wird Frau E. in ihrer Mutterrolle gefördert. Sie ist für die Kinder verantwortlich und wird bei<br />

der Ausübung der Mutterrolle unterstützt. Frau Eiche stellt fest, dass Frau E. sehr wenige<br />

Ressourcen besitzt. Dies führt Frau Eiche zum Teil auf fehlende Modelle von Frau E. zurück.<br />

Frau Eiche: „Was sie auch sagt, ist, dass sie viel mehr mit ihren Kindern macht, als ihre Eltern je mit ihr<br />

gemacht haben. Ich denke, dass das auch eine Ressource ist, diesen Vergleich anstellen zu können und<br />

merken, wie dass sie jedes Mal gross raus kommt. Sehen, dass sie viel mehr erreicht hat, als ihre Eltern je<br />

mit ihr.“<br />

(…)<br />

Herr Eiche: „Sie ist stolz, dass sie mehr kann als ihre Eltern. Auf der anderen Seite ist es erschreckend zu<br />

sehen, wie die Muster immer wieder durchbrechen.“<br />

Herr und Frau Eiche versuchen der Mutter „Rituale“, wie beispielsweise das Vorsingen vor dem<br />

Zubettgehen der Kinder vorzuzeigen.<br />

Die fehlenden Modelle von Eltern mit geistiger Behinderung werden in anderen Untersuchungen<br />

unter psychosozialem Hintergrund häufig erwähnt. Die Grenzen liegen zudem im kognitiven<br />

Bereich, was auf die geistige Behinderung zurückzuführen ist. Herr und Frau Eiche suchen mit<br />

der Marte-Meo-Methode 46 , die nur wenige Institutionen in der Schweiz anwenden, die positiven<br />

Interaktionen zwischen Mutter und Kind zu erkennen, aktivieren und weiterzuentwickeln. Im<br />

Fall von Frau E. scheint dies gut zu klappen.<br />

Themenbereich Kind:<br />

Beide Kinder haben Entwicklungsstörungen, wobei Frau Eiche bei Eric schon von einer<br />

Behinderung im IV-Bereich spricht. Die Kinder werden intern und extern entsprechend<br />

gefördert.<br />

Frau Eiche: „Unser Konzept ist einfach Ergänzung, auf das, was wir denken, sind etwa die hundert<br />

Prozent, die das Kind benötigt.“<br />

Herr Eiche: „Eben, es definiert sich von den Bedürfnissen des Kindes her.“<br />

Frau Eiche: „Das ist das Wesentliche für uns. Und darum auch nicht auf die geistige Behinderung<br />

ausgerichtet, sondern quer durch, das was die Kinder brauchen, muss da sein, und das was die Eltern<br />

selber dazutun können, soll man ihnen nicht wegnehmen.“<br />

Die heilpädagogische Lebensgemeinschaft geht in der Unterstützung von den Bedürfnissen des<br />

Kindes aus, was bei einer mittleren Behinderung der Mutter gut funktioniert.<br />

Themenbereich Rahmenbedingungen:<br />

46 Das in der Heilpädagogischen Gemeinschaft verwendete MarteMeoAssessment (MMA), ist ein Verfahren zur<br />

Einschätzung der elterlichen Fähigkeiten und deren Weiterentwicklung. Weitere Informationen unter<br />

www.martemeo.ch (3.9.04).<br />

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