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Unter den Rubriken Publikationen, Forschung und Fachtagungen habe ich zu Deutschland und<br />

der Schweiz jeweils wichtige Ereignisse entlang der Zeitachse angeordnet. Das Schema<br />

beinhaltet nicht alle Ereignisse, sondern greift insbesondere für Deutschland und die Schweiz<br />

wichtige Entwicklungen heraus.<br />

Wenn nun ein Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz angestellt wird, ist zunächst<br />

ersichtlich, dass die Entwicklungen zur Thematik Elternschaft von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung sich in Deutschland wie auch in der Schweiz mit der Sterilisationsdebatte<br />

intensiviert haben. In Deutschland liegt die gesetzliche Neuregelung schon etwa 10 Jahre zurück,<br />

in der Schweiz befinden wir uns mitten in der Diskussion. Es ist daher denkbar, dass die Schweiz<br />

am Anfang dieser, sich im Zuge der Sterilisationsdebatte verstärkenden, Diskussion um die<br />

Thematik Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung steht.<br />

Im Vergleich mit internationalen Publikationen, Forschung und Fachtagungen (vgl. Kap.<br />

3.1.1.1), findet die Diskussion um Elternschaft im deutschsprachigen Raum eher spät statt.<br />

Die Darstellung erweckt den Eindruck, dass die Aktivitäten um die Thematik in Deutschland<br />

gegenwärtig zwar breiter abgestützt sind, jedoch seit der bundesweiten Untersuchung von PIXA-<br />

KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN 1993 bis 1995 wurden in Deutschland keine weiteren<br />

umfassenden Forschungsprojekte durchgeführt. Man kann vermuten, dass in dieser Zeit die<br />

Institutionalisierung der Unterstützungsangebote weiter fortgeschritten ist und weitere<br />

Forschungsprojekte möglicherweise die Evaluation der Unterstützung von Eltern(-teilen) mit<br />

geistiger Behinderung und deren Kinder zum Inhalt haben werden.<br />

In Deutschland ist eine Entwicklung der Forschungsthemen - teilweise im Schema ersichtlich -<br />

von zunächst sich auf Einzelfälle von Elternschaften beziehenden Falldarstellungen zu eher<br />

quantitativen Projekten, die Eltern, Kinder und deren Lebensumstände erfassen, ersichtlich. In<br />

aktuellen Forschungsprojekten sind die subjektiven Sichtweisen der Eltern mit geistiger<br />

Behinderung, der Angehörigen und der Betreuungspersonen zentral. Im Gegensatz zu<br />

anfänglichen Forschungsaktivitäten beschränken sich Untersuchungen nicht mehr hauptsächlich<br />

auf die Eltern, sondern beziehen auch die spezifische Situation der Kinder geistig behinderter<br />

Eltern mit ein oder machen sie gar zum Thema der Untersuchung.<br />

3.1.4 Forschung zur Situation der Kinder<br />

Die Gefährdung des Kindeswohls ist einer der wichtigsten Einwände gegen das Recht von<br />

Menschen mit geistiger Behinderung auf Elternschaft. Dennoch liegen bisher nur wenige<br />

Informationen über die tatsächliche Entwicklung von Kindern geistig behinderter Eltern und die<br />

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