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7 Koordinations- und Beratungsstelle Deutschschweiz<br />
7.1 Warum eine Koordinations- und Beratungsstelle?<br />
Im Anschluss an die Fachtagung wurde aufgrund des Interesses an Vernetzung und Austausch an<br />
Erfahrungen und Information zur Thematik ein Netzwerk in Form einer Internet-<br />
Kontaktplattform eingerichtet. Diese Einrichtung sollte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
der Fachtagung und sonst wie interessierten Personen eine Vernetzung ermöglichen. Das<br />
Angebot des Netzwerks wurde praktisch nicht genutzt, was mich erstaunte. Ich interpretierte dies<br />
dahingehend, dass ein grösseres anfängliches Engagement notwendig gewesen wäre, um ein<br />
Netzwerk zu aktivieren. Diese Vermutung sah ich durch Erfahrungen verschiedener Personen<br />
mit vergleichbaren Unterfangen bestätigt. So wird beispielsweise in der Dokumentation eines<br />
Fachworkshops zur Hilfe geistig beeinträchtiger Eltern eine ähnliche Situation geschildert (vgl.<br />
MOBILE – Selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V. 2002: 60). Die von den Organisatoren<br />
erhoffte Schubkraft im Hinblick auf Kooperation und Vernetzung blieb aus, was diese auf die<br />
Komplexität des Themas zurückführen. „Deutlich geworden ist, dass Vernetzung kein<br />
Selbstläufer ist. Zumindest für den Aufbau des Netzwerkes braucht es einen Initiator, der die<br />
Vernetzung beginnt und vorantreibt“ (MOBILE – Selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V.<br />
2002: 60). Aufgrund des Zeitaufwandes war es mir nicht möglich, mehr Zeit in den Aufbau eines<br />
solchen Netzwerkes zu investieren. Meines Erachtens wäre eine der Hauptaufgaben einer<br />
Koordinations- und Beratungsstelle, den Aufbau eines solchen Netzwerkes zu initiieren und<br />
koordinieren.<br />
Zudem kann der in der Arbeit festgestellte Handlungsbedarf auf gesellschaftlicher,<br />
institutioneller und professioneller Ebene in der Konzeption einer Koordinations- und<br />
Beratungsstelle berücksichtigt werden und mit den Ressourcen einer solchen zentralen Stelle<br />
initiiert und koordiniert werden. Es wurde schon im Rahmen des Forschungsprojektes von<br />
PIXA-KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN festgehalten, dass die Errichtung regionaler<br />
Beratungsstellen, um die inhaltlichen und organisatorischen Voraussetzungen für ein<br />
angemessenes Angebot für geistig behinderte Eltern(-teile) zu schaffen, sinnvoll erscheint (vgl.<br />
PIXA-KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN 1996: 228).<br />
Da mir die Errichtung einer Koordinations- und Beratungsstelle schon bei den Vorbereitungen<br />
der Untersuchung als Lösungsansatz geeignet erschien, habe ich in den Interviews und an der<br />
Fachtagung nach Meinungen dazu gefragt.<br />
Die Reaktion auf den Vorschlag einer Koordinations- und Beratungsstelle fiel in der<br />
vorliegenden Untersuchung mehrheitlich positiv aus. Die genannten Anforderungen sind<br />
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