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„Strukturell kann man beeinflussen, dass die Qualität dessen, was es erlebt besser wird. Würde ich sagen.<br />
Damit es positive Erlebnisse sind. Und auf die Bindung kann man nicht, habe ich das Gefühl. Auch nicht<br />
mit therapeutischen Sachen, wo man mit der Mutter arbeitet. Die internierten Muster sind dominant, die<br />
sind nicht zugänglich.“<br />
Das Kind wächst im Kinderhaus auf, wird von den Betreuungspersonen versorgt und hat<br />
begrenzten Kontakt zur nebenan wohnenden Mutter. Der Kontakt wird, sobald er nicht<br />
funktioniert noch weiter begrenzt, was für die Festigung einer Beziehung nicht förderlich sein<br />
kann.<br />
„Man muss den Mut haben, vorauszugehen und Rahmen abzustecken, oder auch zu beschneiden. Nein,<br />
heute nicht, aber morgen. Das Bedürfnis wahrnehmen, Empathie, aber nicht nachher… Selbsterfahrung<br />
wäre ein Verrat. Und darum bezeichne ich die Rolle als Erzieherrolle, stellvertretende Übernahme der<br />
Verantwortung und Abgabe soviel als möglich.“<br />
Für die Institution steht das Wohl des Kindes klar im Vordergrund. Aus meiner Sicht kommt<br />
infolgedessen das Zusammensein von Mutter und Kind etwas zu kurz. Es wird wenig darauf<br />
gesetzt mit der Mutter gemeinsam Fähigkeiten zu entwickeln, die eine Beziehung und ein<br />
Zusammenleben von Mutter und Kind ermöglichen.<br />
„Dann darf sie helfen, das Kind aufzunehmen, im Moment, oder nimmt es auf unter Überwachung und isst<br />
mit dem Kind Zvieri und spielt mit ihm. Nachher gibt sie das Kind an die Betreuer zurück, mehr geht im<br />
Moment nicht. Man muss noch dazu sagen, wir sind in einer kritischen Phase, das Kind schreit, sobald es<br />
die Mutter sieht. Das ist eine ganz unsichere Bindung, wenn man Bindungstheorien anschaut. Ganz<br />
ambivalent. Dann geht das Kind in die Sicherheit mit dem Betreuer wieder in die Kindergruppe.“<br />
Es verwundert nicht, dass die Bindung zwischen Mutter und Kind in einer sehr schwierigen<br />
Phase ist.<br />
Mir schien, dass man in erster Linie das Kind vor der Mutter schützen möchte. Dieser Eindruck<br />
kann aber auch aus den Informationen, die ich erhalten habe, entstanden sein. Unter Umständen<br />
gestaltet sich der Umgang mit Mutter und Kind in der Praxis der Unterstützung anders.<br />
Durch die getrennten Wohneinheiten und die umfängliche Betreuung durch die<br />
Betreuungspersonen sollen dem Kind alternative Orientierungsmöglichkeiten angeboten werden.<br />
Die Idee der unterschiedlichen Konzeptvarianten, angepasst an die individuelle Situation von<br />
Mutter und Kind, erscheint mir gut.<br />
Themenbereich Betreuungsperson:<br />
Frau Fichte ist in ihrer Stellung als Heimleiterin nicht die ideale Person um Auskunft über die<br />
Betreuungssituation von Frau F. und ihrem Kind zu erteilen. Sie weiss als Heimleiterin viel, aber<br />
teilweise war im Interview spürbar, dass sie eher allgemeine Problemlagen erwähnte, als auf die<br />
konkrete Betreuungssituation einzugehen. Dies kann auch daran liegen, dass Frau Fichte nicht zu<br />
viele persönliche Details über Mutter und Kind preisgeben wollte.<br />
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