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die Mindestzahl der Elternschaften in Deutschland. PIXA-KETTNER/BARGFREDE/<br />
BLANKEN schliessen bei einem Rücklauf von knapp 40%, auf 2500 Elternschaften von<br />
Menschen mit geistiger Behinderung insgesamt. GRIMM kommt bei ihrer Berechnung der<br />
Dunkelziffer im Rahmen einer Erhebung von Elternschaften in Werkstätten 1992 auf eine<br />
Gesamtanzahl von mindestens 8000 Elternschaften in Deutschland (vgl. BRENNER/WALTER<br />
1999: 224). Diese Berechnungen sind allerdings stark davon abhängig, wer in der jeweiligen<br />
Untersuchung befragt wurde. In der Studie von PIXA-KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN<br />
handelt es sich bei knapp einem Drittel der gemeldeten Elternschaften um beide Elternteile, bei<br />
etwa 51,2% um die Mutter, bei nur 7,4% um den Vater. Etwa 30% der gemeldeten<br />
Elternschaften leben in einer Lebensgemeinschaft zusammen (vgl. PIXA-<br />
KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN 1996: 15).<br />
Die Häufigkeit der Elternschaften von Menschen mit geistiger Behinderung in der Schweiz lässt<br />
sich nach ESS et al. folgendermassen beziffern. Von insgesamt 96 Institutionen, was einem<br />
Rücklauf von etwa 30% entspricht, wurden fünfzehn Elternschaften in zehn Institutionen<br />
ermittelt. Wobei davon neun Mütter und vier Väter ohne ihre Kinder in Institutionen leben und<br />
zwei Elternteile, die ein Paar sind, zusammen mit dem Kind in einer Institution leben (vgl. ESS<br />
et al. 2002: 87).<br />
Man könnte aus den Ergebnissen der Studien von PIXA-KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN<br />
und ESS et al. schliessen, dass es prozentual in Deutschland viel mehr Elternschaften gibt, als in<br />
der Schweiz. Ich halte diese Folgerung nicht für zulässig, da ESS et al. im Gegensatz zu PIXA-<br />
KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN welche auch Mutter-Kind-Heime, Werkstätten für<br />
Behinderte und andere Einrichtungen angeschrieben haben, in der Umfrage nur Institutionen<br />
berücksichtigt haben. Die Zahlen der Schweizer Studie widersprechen zudem, wie bereits<br />
erwähnt, meinen Ergebnissen bei der Suche nach Elternschaften in der Deutschschweiz. Was<br />
also aus der Studie von ESS et al. gefolgert werden kann, ist, dass es in der Schweiz mindestens<br />
so viele Elternschaften von Menschen mit geistiger Behinderung gibt, wie diese Untersuchung<br />
ermittelt hat, höchstwahrscheinlich aber einige mehr.<br />
Die Familiengrösse beläuft sich bei der Studie von PIXA-KETTNER/BARGFREDE/<br />
BLANKEN pro Eltern(-teil) bei etwa 75% auf ein Kind. Die restlichen 25% haben meist zwei<br />
oder drei, wenige sogar noch mehr Kinder (vgl. PIXA-KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN<br />
1996: 17). In der Untersuchung von ESS et al. wurden 9 Elternteile mit einem Kind und zwei<br />
Elternteilen mit zwei Kindern. Mehr als zwei Kinder pro Familie kommen nicht vor, bei drei<br />
Elternteilen ist die Anzahl der Kinder nicht bekannt (vgl. ESS et al. 2002: 88).<br />
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