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die Auswirkungen frühkindlicher Belastung variieren können und nicht notwendigerweise zu<br />

Entwicklungsstörungen führen müssen (vgl. SANDERS 2003: 25f).<br />

„Das additive oder gewichtete Modell (Opp/Fingerle/Freytag 1999: 14f) geht von der Hypothese aus, dass<br />

kindliche Entwicklungsprozesse eher nicht von einzelnen Risiken beeinflusst werden, sondern durch<br />

kumulative Wirkung von Stressoren“ (SANDERS 2003: 26).<br />

SANDERS geht in ihren Ausführungen auf Risikofaktoren im Leben von Kindern geistig<br />

behinderter Eltern ein, wobei sie zwischen altersunabhängigen und alterabhängigen Risiken<br />

unterscheidet (vgl. SANDERS 2003: 26f). Unter altersunabhängigen Risiken diskutiert Sanders<br />

folgende Punkte (vgl. SANDERS 2003: 27ff):<br />

- Eigene Behinderung<br />

- Trennung von den Eltern<br />

- Vernachlässigung<br />

- Sexueller Missbrauch/Gewalterfahrung<br />

- Parentifizierung<br />

- Diskriminierung/Tabuisierung<br />

- Belastung durch das professionelle Hilfesystem<br />

Die altersabhängigen Risiken siedeln SANDERS, wie auch PIXA-KETTNER im Säuglings- und<br />

Kleinkindalter, der Schulzeit, der Pubertät und im Erwachsenenalter an. Hierbei sind<br />

zusammengefasst folgende Risiken aufgeführt (vgl. SANDERS 2003: 35ff; PIXA-KETTNER<br />

2003:7ff):<br />

Säuglings- und Kleinkindalter: emotionaler Beziehungsaufbau, Grundversorgung, Ernährung,<br />

Gesundheitsgefährdung, Einschätzung von Gefahren, mangelnde Förderung, Vernachlässigung,<br />

unstrukturierter Alltag, Erkennen der Bedürfnisse, Isolation, geistige Unterforderung<br />

Schulzeit: Unterstützung in schulischen Bereichen, schulische Benachteiligung durch begrenzte<br />

Lernerfahrung, Realisierung der elterlichen Behinderung, Stigmatisierung durch das Umfeld,<br />

Pubertät: Auseinandersetzung mit familiärer Herkunft, Identitätsfindung, Stigmatisierung durch das<br />

Umfeld, kognitive Benachteiligung durch eingeschränktes soziales Experimentierfeld,<br />

Erwachsenenalter: biographische Belastung durch Abstammung, gesellschaftlich Diskriminierung,<br />

Kontakt zu den Eltern, Selbst-Viktimisierung<br />

Damit die Arbeit nicht zu umfangreich wird, verzichte ich darauf, die einzelnen Risikofaktoren<br />

näher zu erläutern. Dennoch wird deutlich, dass aufgrund der obigen Ausführungen möglicher<br />

Risikofaktoren Kinder geistig behinderter Eltern als Risikokinder bezeichnet werden können.<br />

Die Resilienzforschung ist eine Forschungsrichtung der Entwicklungspsychologie und hat sich in<br />

den letzten 10 bis 20 Jahren entwickelt. In der Resilienzforschung geht es um die Frage, warum<br />

manche Individuen sich trotz widriger Lebensbedingungen zu vergleichsweise<br />

unbeeinträchtigten, psychisch gesunden Menschen entwickeln (vgl. PIXA-KETTNER 2001: 7).<br />

Es werden drei Bereiche von protektiven Faktoren unterschieden (vgl. ebd. 2001: 296):<br />

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