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Unterstützungsform, bei der die Hilfe nicht durch Fachpersonen organisiert ist, sondern durch<br />

das soziale Netz der Eltern oder des Elternteils geleistet wird.<br />

Als Voraussetzung für die Unterstützung von Eltern mit leichter und mittlerer geistiger<br />

Behinderung nennt SPARENBERG, dass diese von den Eltern akzeptiert ist, dass sie früh<br />

einsetzt und kontinuierlich fortgeführt wird (vgl. SPARENBERG 2001: 114). Oftmals bleibt die<br />

Angst der Eltern, dass ihnen das Kind doch noch weggenommen wird, wenn sie die elterlichen<br />

Aufgaben nicht alleine bewältigen. So ist es wichtig, dass ein Vertrauensverhältnis zwischen den<br />

Eltern und der Betreuungsperson aufgebaut wird, in dem diese Ängste thematisiert werden<br />

können und wenn die Unterstützung nicht genügt, alternative Unterstützungsformen angeboten<br />

werden können. Die Unterstützungsmassnahmen müssen immer individuell auf die Elternschaft<br />

zugeschnitten sein. Die Unterstützung sollte grundsätzlich Angebotscharakter haben. So besteht<br />

nicht die Gefahr, dass sie von den Eltern als kontrollierende Zwangsmassnahme verstanden wird.<br />

Besonders ambulante Unterstützungsangebote betonen zudem den Aspekt des Zusammenlebens<br />

von Eltern mit ihren Kindern in grösstmöglicher Selbständigkeit und Selbstbestimmung (vgl.<br />

BRENNER/WALTER 1999: 235). Denn, und das gilt auch für andere Unterstützungsangebote,<br />

Eltern sollten durch Unterstützung befähigt werden, die elterliche Verantwortung und die<br />

dazugehörenden Aufgaben wahrzunehmen und nicht durch Betreuungspersonen ersetzt werden.<br />

Dies kann, so PIXA-KETTNER, in eine „erlernte Hilflosigkeit“ münden (vgl. PIXA-KETTNER<br />

1998: 135).<br />

Die Problembereiche bei Elternschaften mit geistiger Behinderung nehmen einen grossen Platz<br />

in vorliegender Literatur zur Thematik ein. Die meisten AutorInnen zeigen die Problembereiche<br />

anhand eines Fallbeispiels einer Elternschaft auf. BRENNER/WALTER führen<br />

Problemebereiche bei Elternschaften von Menschen mit geistiger Behinderung auf, die anhand<br />

der Interviews im Rahmen der Untersuchung von BRENNER ersichtlich geworden sind<br />

(BRENNER/WALTER 1999: 231). Sie nennen hierbei beispielsweise Krisensituationen, die<br />

kognitive Beeinträchtigung der Eltern, die Erziehung der Kinder oder die alltägliche,<br />

altersgemässe Versorgung der Kinder. Spannend ist, dass sich die Aussagen der Eltern und der<br />

Betreuungspersonen in der Befragung nicht in allen Bereichen decken. Aber BRENNER weist<br />

darauf hin, dass die Problembereiche mit Ausnahme der kognitiven Einschränkungen, nicht<br />

unbedingt als behinderungsspezifisch zu bezeichnen sind (vgl. BRENNER/WALTER 1999:<br />

234). Solange sich die Eltern mit geistiger Behinderung ihrer Grenzen bewusst sind und Hilfen<br />

einfordern und auch annehmen können, ist den Problemen mit Unterstützung beizukommen.<br />

Allerdings gab es in der Untersuchung von PIXA-KETTNER/BARGFREDE/BLANKEN auch<br />

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