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ei Frau C. so, dass sie mit ambulanter Unterstützung bewältigt werden können. Frau Chriesi<br />

erwähnt, dass die Erziehungsprobleme gar nicht anders seien, als die, die sie in der Erziehung<br />

ihrer eigenen Kinder beschäftigen.<br />

Themenbereich Kind:<br />

Der 7 Jahre alte Christian besucht die Regelschule. Frau Chriesi stellt seit Anfang der Begleitung<br />

fest, dass sein Sozialverhalten weniger offen ist, als das der meisten gleichaltrigen Kinder. Dies<br />

ist möglicherweise auf die starke Familienbande und - damit verbunden -, den verminderten<br />

Kontakt zu anderen Kindern zurückzuführen.<br />

Frau Chriesi: „Dadurch, dass die Familie relativ zurückgezogen lebt, ist das wirklich für ihn nicht so<br />

einfach. Er ist so auf seine Eltern konzentriert. Er sagt auch viel, wenn ich ihn darauf anspreche, dass er<br />

doch mal mit Kameraden abmachen könnte, sagt er, nein… Er spielt viel zuhause, alles ist zuhause. Es ist<br />

schon auch vorgekommen, dass er abgemacht hat, aber… das ist zum Beispiel auch etwas, das die<br />

Lehrerschaft nicht versteht, dass das Familienleben so im Zentrum ist. Das gibt es natürlich auch bei<br />

anderen Familien, aber man schaut bei so einer Familie natürlich anders hin. Aber, das Sozialverhalten,…<br />

man muss ihm helfen. Man ist sehr bemüht, das ist etwas, das auch in der Begleitung sehr aktuell ist, dass<br />

er in den Fussballklub zum Fussballspielen geht und dass er so Kontakt findet zu Kindern.“<br />

Frau Chriesi versucht dem entgegenzuwirken, indem sie Christian vorschlägt, einem<br />

Fussballklub beizutreten. Es erscheint mir wichtig, dass bei Eltern mit geistiger Behinderung<br />

Vorschläge zur Integration ins soziale Umfeld angebracht werden, um die Integration der<br />

Kinder, aber auch der Eltern zu fördern.<br />

Christian ist mit 7 Jahren das älteste Kind der untersuchten Betreuungssituationen. Es ist im<br />

Interview ersichtlich, dass sich die Begleitung um Probleme wie Schule, Erziehung,<br />

Vorbereitung auf die Pubertät des Kindes oder die Beziehung des Jungen zu gleichaltrigen<br />

Kindern dreht und somit eine Erweiterung des Fokus von der Familie auf deren soziales Umfeld<br />

stattfindet. Je älter das Kind wird, desto „öffentlicher“ werden Elternschaft und Familienleben.<br />

Frau Chriesi: „Vorher war das Kind noch in einem geschützteren Rahmen, es war in einem Hort und<br />

durch das, war das Umfeld relativ klein. Jetzt besucht er die Schule und die Einflüsse sind natürlich<br />

grösser und das Verständnis der umliegenden Personen ist nicht einfach. Sie verstehen das häufig nicht so.<br />

Die Akzeptanz ist nicht da.“<br />

Es sind auch zunehmend mehr Personen, wie etwa Lehrpersonen oder andere Eltern involviert<br />

und versuchen, möglicherweise aus dem Vorurteil, dass das Kind geistig behinderter Eltern<br />

Schutz braucht, Einfluss zu nehmen. Es ist an der Betreuungsperson, die Eltern zu stützen und<br />

möglicherweise das Gespräch mit beispielsweise den Lehrerpersonen zu suchen und ihnen ihr<br />

Verhalten bewusst zu machen.<br />

Ein häufig genanntes Problem im Zusammenhang mit Elternschaft von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung ist, dass die Eltern den Kindern bei schulischen Belangen nicht mehr helfen<br />

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