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10 Betreuungssituation F: Auswertungsergebnisse zu Themenbereichen<br />
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Die folgenden Ergebnisse sind dem Themenbereich Eltern(-teil) zuzuordnen:<br />
Kinderwunsch<br />
Frau Fichte meint, dass Frau F. wohl vor der Schwangerschaft keinen intensiven Kinderwunsch hatte. Die<br />
Schwangerschaft war nicht geplant. Frau F. hat geäussert, dass sie sich ein zweites Kind wünscht.<br />
Veränderung durch die Geburt<br />
Frau F. hatte eine IV-Anlehrstelle in einem Wohnheim als sie schwanger wurde. Die Behörden<br />
intervenierten zum Schutz des Kindes. Eine Abtreibung stand zur Diskussion, aber Frau F. wehrte sich<br />
entschieden. Frau F. wurde vor die Wahl gestellt sich nach der Geburt von ihrem Kind zu trennen oder mit<br />
dem Kind zusammen Unterstützung anzunehmen. Bevor Frau F. in die heilpädagogische Gemeinschaft<br />
kam, durchliefen sie und ihr Kind verschiedene Unterstützungsformen, die kontinuierlich im Grad der<br />
Betreuung zunahmen. Es handelte sich um ambulante, teilstationäre und stationäre Unterstützung. Für Frau<br />
F. stellte diese Entwicklung eine Geschichte der Rückstufung dar. Sie konnte mehrmals die gestellten<br />
Anforderungen nicht bewältigen und kam drei Monate nach der Geburt in die heilpädagogische<br />
Gemeinschaft.<br />
Lebensumstände der Eltern<br />
Frau F. lebt mit ihrer 15 Monate alten Tochter Fiona im Mutter-Kind-Haus der heilpädagogischen<br />
Gemeinschaft. Frau F. arbeitet am Morgen ausserhalb des Hauses. Fiona wird im Krippenstil zusammen<br />
mit den anderen Kindern des Kinderhauses betreut. Wenn die Mutter zurückkommt ist Fiona in der<br />
Mittagsruhe. Frau F. nimmt sie unter Aufsicht auf, isst mit ihr Zvieri, spielt mit ihr und gibt sie dann an die<br />
Kinderbetreuung zurück. Wenn Frau F. auf einen Ausflug der Kinder am Nachmittag mitgeht liegt die<br />
Verantwortung für ihre Tochter bei der Betreuung. Das Nachtessen nehmen Mutter und Kind getrennt ein,<br />
danach findet ein Abendritual, bei dem die Betreuungsperson die Struktur vorgibt und die Mutter den<br />
emotionalen Teil übernimmt, statt. An den Wochenenden werden Ausflüge mit Mütter und Kindern<br />
gemacht.<br />
Herr F., der Vater von Fiona, ist mit Frau F. verheiratet, wohnt aber nicht in der gleichen<br />
heilpädagogischen Gemeinschaft. Er hat das Besuchsrecht. Die regelmässigen Besuche werden geführt um<br />
das Kind zu schützen.<br />
Frau F. lernt in der Mütter-Wohngruppe selbständig zu leben und mit Konflikten umzugehen. Abends<br />
werden die Mütter ermuntert ihre Freizeit zu gestalten. Sie besuchen Vereine oder gehen mit<br />
Betreuungspersonen in Ausgang.<br />
Frau F. unterhält selber wenige Kontakte. Das soziale Netzwerk um sie wird von Betreuungspersonen<br />
aufgebaut und unterhalten.<br />
Beziehung zum Kind<br />
Frau Fichte erzählt, dass die Bindung zwischen Mutter und Kind momentan in einer sehr schwierigen<br />
Phase ist. Fiona beginnt zu schreien, wenn sie die Mutter sieht. Frau F. geht sehr liebevoll mit dem Kind<br />
um. Weiter erwähnt Frau Fichte, dass Frau F. ihr Kind manchmal zur Erfüllung ihrer Bedürfnisse nach<br />
Nähe Gesellschaft oder einem Spielpartner benutzt. Das Kind bedeutet für Frau F. neben Glück und<br />
Sicherheit auch jemand an ihrer Seite, der sie nicht verlässt. Das kann zu Überforderungssituationen für das<br />
Kind führen.<br />
Ressourcen und Grenzen<br />
Die Ressourcen von Frau F. liegen laut Frau Fichte vor allem im emotionalen Bereich. Sie besitzt<br />
musikalische Fähigkeiten, weiter erlebt sie sich in der Wohngruppe der Mütter als Ressource. Das gibt Frau<br />
F. Kraft, wenn sie schon in der Kinderversorgung nicht genügen kann. Frau Fichte meint, dass bei Frau F.<br />
der Wille und die Kooperation vorhanden seien, aber leider eine grosse Diskrepanz zwischen Willen und<br />
Fähigkeit besteht.<br />
Die Schwächen von Frau F. liegen vor allem im kognitiven Bereich. Sie kann die Anpassungsleistung an<br />
die Umwelt nicht erbringen, es fehlen Konfliktlösungsstrategien und das Denken für sich und andere<br />
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