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Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms

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Diskussion<br />

5 DISKUSSION<br />

5.1 Das <strong>Hodgkin</strong>-Lymphom: Heilung und Spätmortalität<br />

Dank bedeutender Fortschritte in Diagnostik, Staging und Behandlung hat sich die Prognose <strong>des</strong><br />

<strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphoms</strong> seit Mitte <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts dramatisch gebessert. In den Frühen und<br />

Intermediären Stadien liegen die 5-Jahres-Überlebensraten heute bei bis zu 98%, darunter 90-94%<br />

progressions- und rezidivfrei. In den Fortgeschrittenen Stadien betragen die 5-Jahres-<br />

Überlebensraten immerhin 80-90% (Borchmann et al., 2011; Diehl et al., 2004; Diehl et al., 2003;<br />

Noordijk et al., 2005; von Tresckow et al., 2012). Jedoch führen therapieassoziierte<br />

Spättoxizitäten trotz Dosis- und Zielvolumen-Reduktion sowie Kombination der <strong>Strahlentherapie</strong><br />

mit der Chemotherapie weiterhin zu einer hohen Spätmortalität. Das Risiko für <strong>Hodgkin</strong>-<br />

Patienten, 20 bis 30 Jahre nach Therapie an kardiovaskulären Ursachen oder an einem Lungenoder<br />

Mammakarzinom zu versterben, ist in etwa 6-8 Mal so hoch wie das der<br />

Allgemeinbevölkerung (Aleman et al., 2007; De Bruin et al., 2009b; Franklin et al., 2006;<br />

Gagliardi et al., 2010; Travis et al., 2002). Daher richtet sich das Augenmerk der Forschung bei<br />

der Therapie <strong>des</strong> <strong>Hodgkin</strong>-<strong>Lymphoms</strong> weiterhin auf die Reduzierung der Spättoxizitäten.<br />

Insbesondere die Bestrahlung <strong>des</strong> Mediastinums ist für die Bestrahlungsplanung eine<br />

Herausforderung, weil hier Herz, Lunge und Mammae direkt an das Zielvolumen angrenzen. Wie<br />

mehrfach gezeigt werden konnte, lassen sich die strahlenassoziierten Spätfolgen hier durch eine<br />

Verringerung der Strahlendosis, eine Verkleinerung <strong>des</strong> Strahlenfel<strong>des</strong> oder möglicherweise durch<br />

höhere Konformität durch fortgeschrittene Techniken (z.B. IMRT) verbessern (De Bruin et al.,<br />

2009b; Franklin et al., 2006; Hancock et al., 1993; van Leeuwen et al., 2003). Die vorliegende<br />

Planungsstudie untersuchte daher einerseits die Vor- und Nachteile der IMRT und 3D-CRT in<br />

Hinblick auf die Dosisverteilung in Zielvolumen und Risikoorganen bei der Bestrahlung der<br />

mediastinalen Region (siehe Kap. 5.4). Andererseits wurden Unterschiede in der Dosisverteilung<br />

für das Involved Field- vs. Involved Node-Zielvolumen ausführlich analysiert (siehe Kap. 5.5).<br />

Der Technik-Vergleich wurde hierbei für beide Zielvolumina und der Zielvolumen-Vergleich für<br />

beide Techniken durchgeführt. Da die großen Dichte-Unterschiede der intrathorakalen Organe<br />

und Strukturen bei der Bestrahlungsplanung von Lungentumoren zu Ungenauigkeiten bei der<br />

Dosisberechnung führen können (Chen et al., 2010; Fippel, 1999; Fippel et al., 1999; Koelbl et<br />

al., 2004), wurde zuletzt noch die Auswirkung verschiedener Dosisberechnungsalgorithmen auf<br />

die Dosisberechnung bei der mediastinalen Bestrahlung untersucht (siehe Kap. 5.6).<br />

5.2 Experimentelles Vorgehen und Problematik von Planvergleichsstudien<br />

Möchte man verschiedene Pläne innerhalb einer Planungsstudie (oder auch verschiedene<br />

Planungsstudien miteinander) vergleichen, so müssen mehrere Faktoren beachtet werden.<br />

Einerseits können die Pläne mit verschiedenen Planungssystemen und mit verschiedenen<br />

Dosisberechnungsalgorithmen berechnet worden sein, was die Dosisverteilung beeinflussen kann.<br />

Mit dem Planungssystem Hyperion wurde für die vorliegende Studie das gegenwärtig wohl<br />

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