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Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms

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Diskussion<br />

oftmals nicht signifikant. In der vorliegenden Studie wurden 20 Planungs-CTs als Grundlage<br />

genommen, wodurch ein adäquater Stichprobenumfang geschaffen wurde.<br />

Durch Benutzung eines fortschrittlichen IMRT-Planungssystems (Hyperion) sowie der<br />

individuellen Anpassung der Ziel- und Zwangsbedingungen für das Zielvolumen und die<br />

Risikoorgane konnte in der vorliegenden Studie eine deutlich stärkere Reduktion <strong>des</strong><br />

Hochdosisbereichs in Herz, Lunge und Mammae als in den bisher erschienenen Studien erreicht<br />

werden. Durch die Kombination mehrerer Ziel- und Zwangsbedingungen und deren individuelle<br />

Modellierung und Erweiterung wurde in der vorliegenden Studie bei jedem einzelnen Patienten<br />

die Optimierung der Dosisverteilung in den Risikoorganen ermöglicht. Dies führte auch bei<br />

schwierig zu planenden Patienten zu sehr guten Plänen. Ein Nachteil für die klinische Anwendung<br />

wäre hierbei der erhöhte Zeitaufwand bei der Bestrahlungsplanung, der in<strong>des</strong> bei Risikopatienten<br />

in Kauf genommen werden sollte.<br />

Eine weitere Besonderheit der vorliegenden Studie ist die relativ hohe Anzahl an<br />

Bestrahlungsfeldern, durch die eine noch bessere Konformität ermöglicht wird. Hier ist als<br />

Nachteil die potentiell höhere Segmentanzahl zu beachten, die in einer längeren Bestrahlungszeit<br />

resultieren würde, was wiederum zu einem erhöhten Risiko für Lageveränderungen während der<br />

Bestrahlung führen könnte. In der vorliegenden Studie wurde jedoch in allen IMRT-Plänen auf<br />

eine klinisch akzeptable Segmentanzahl geachtet, sodass die IMRT-Planung mit<br />

9 Bestrahlungsfeldern als klinisch durchführbar erscheint.<br />

In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass für eine optimale Schonung <strong>des</strong> Herzens<br />

und die Reduktion der Hochdosisbereiche bei der IMRT eine leichte Erhöhung der mittleren<br />

Dosis von Lunge und Mammae sowie eine Erhöhung der Niedrigdosisbereiche aller Risikoorgane<br />

in Kauf genommen werden muss. Daher sollte die IMRT keineswegs standardmäßig bei allen<br />

Patienten angewendet werden. Statt<strong>des</strong>sen sollten Vor- und Nachteile der 3D-CRT und IMRT für<br />

jeden einzelnen Patienten individuell abgewogen werden. Während insbesondere bei sehr hoher<br />

Dosisbelastung <strong>des</strong> Herzens die IMRT eine außerordentlich große Relevanz hat (dies trifft auch<br />

auf die kleineren Involved Node-Zielvolumina zu) und Patienten mit kardialen Risikofaktoren<br />

oder kardialen Vorerkrankungen sicher von einer IMRT mit Herzschonung profitieren, sollte bei<br />

Patienten, die Risikofaktoren für Brustkrebs aufweisen (beispielsweise positive<br />

Familienanamnese, anderweitige Belastung mit Strahlen/krebserregenden Substanzen),<br />

abgewogen werden, welche Technik angebracht ist. In der vorliegenden Studie konnte gezeigt<br />

werden, dass sich Vor- und Nachteile der Techniken sehr stark zwischen den einzelnen Patienten<br />

unterscheiden können. Insbesondere bei ausgefallener Geometrie, Beteiligung <strong>des</strong> vorderen<br />

Mediastinums, sehr großen Zielvolumina oder kardialen Vorerkrankungen sollte trotz zeitlichem<br />

Aufwand die Erstellung von verschiedenen Plänen und der gründliche Vergleich der Pläne<br />

bezüglich der Risikoorgane in Betracht gezogen werden, um eine optimale Bestrahlung auch bei<br />

diesen Patienten zu gewährleisten.<br />

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