Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms
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Diskussion<br />
Volumen-Histogramme günstiger verlaufen, und andererseits, dass durch die Verschiebung der<br />
intrathorakalen Strukturen durch die tiefe Inspiration die Koronargefäße weiter vom Zielvolumen<br />
entfernt lagen und somit für diese eine bessere Schonung ermöglicht wurde.<br />
Die vorliegende Planungsstudie unterscheidet sich in der Ausführlichkeit der dargestellten Dosis-<br />
Volumen-Parameter von den bisher durchgeführten Studien. Zudem wurde in der vorliegenden<br />
Studie die Zielvolumenreduktion für die 3D-CRT und die IMRT durchgeführt, sodass ein<br />
Vergleich der Unterschiede möglich war. Außerdem wurde ein Vergleich zwischen den Involved<br />
Node-3D-CRT-Plänen und den Involved Field-IMRT-Plänen durchgeführt, wodurch die<br />
Konsequenzen von Dosisreduktion und Technik-Wechsel in ein Verhältnis gebracht werden<br />
konnten (s.u.).<br />
Auch in der vorliegenden Studie konnte quantifiziert werden, inwieweit durch die Reduktion <strong>des</strong><br />
Zielvolumens eine Verbesserung der Dosisverteilung effektiv möglich ist. Die mittlere Dosis und<br />
die einzelnen Dosis-Volumen-Parameter konnten im Mittel am meisten für Herz, Rückenmark<br />
und Mammae gesenkt werden (bis zu 56%), aber auch für das External und die Lunge war eine<br />
deutliche Dosisreduktion (bis zu 36% und bis zu 25%) möglich. Das individuelle Ausmaß der<br />
Dosisreduktion hing jedoch stark von der Zielvolumen-Geometrie eines je<strong>des</strong> Patienten ab, was<br />
durch folgende Überlegung nachvollziehbar ist: Liegt ein initial beteiligter Lymphknoten herznah,<br />
so wird sich die Dosisverteilung im Herz nicht so sehr von der eines Involved Field-Plans<br />
unterscheiden; liegen die initial betroffenen Lymphknoten jedoch herzfern, so stellt die Reduktion<br />
<strong>des</strong> Zielvolumens auf Involved Node eine große Veränderung in der Dosisverteilung <strong>des</strong> Herzens<br />
dar. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Verringerung der Dosis bei der 3D-CRT deutlich<br />
ausgeprägter als bei der IMRT war. Bei der Verwendung der IMRT beim Involved Node-<br />
Zielvolumen sollte also das insgesamt größere durchstrahlte Gewebe bedacht werden.<br />
Mit dem diagonalen Vergleich zwischen den Involved Node-3D-CRT- und den Involved Field-<br />
IMRT-Plänen konnte außerdem gezeigt werden, dass die Einführung <strong>des</strong> Involved Node-<br />
Zielvolumens im Durchschnitt effektiver wäre als der Einsatz der IMRT. Nur im<br />
Hochdosisbereich wiesen die Involved Field-IMRT-Pläne niedrigere Dosen auf. Bei einzelnen<br />
Patienten waren aber dennoch die positiven Effekte der IMRT ausgeprägter als die Zielvolumen-<br />
Reduktion. Insbesondere bei Patienten, die trotz Zielvolumen-Reduktion immer noch eine hohe<br />
Herzbelastung aufwiesen, überwogen die Vorteile der IMRT. Bei diesen Patienten sollte also auch<br />
bei Bestrahlung eines Involved Node-Zielvolumen die IMRT als Bestrahlungstechnik in Betracht<br />
gezogen werden. Sollte das Involved Node-Zielvolumen zum Standard-Zielvolumen bei <strong>Hodgkin</strong>-<br />
Patienten in Intermediären Stadien werden, so sollte dies bei der Wahl der Technik berücksichtigt<br />
werden.<br />
5.6 Die Rolle der Dosisberechnungsalgorithmen<br />
Bei der bildgestützten Bestrahlungsplanung wird nach Einstellung aller notwendigen<br />
Bestrahlungsparameter die zu erwartende Dosis für jeden einzelnen Punkt im Körper <strong>des</strong><br />
Patienten (Voxel) berechnet. Ziel der Dosisberechnung ist es, die voraussichtliche Dosis an jedem<br />
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