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Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms

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Diskussion<br />

fortschrittlichste IMRT-Planungssystem gewählt, welches jedoch keine 3D-Planungs-Option<br />

aufweist. Die 3D-CRT-Pläne wurden daher mit dem Planungssystem Oncentra Masterplan<br />

berechnet. Die Möglichkeit der Planung mit dem Pencil Beam-Algorithmus war bei beiden<br />

Planungssystemen gegeben. Da sowohl der Collapsed Cone-Algorithmus (verfügbar beim<br />

3D-CRT-Planungssystem) als auch der Monte Carlo-Algorithmus (verfügbar beim IMRT-<br />

Planungssystem) bezüglich der Genauigkeit in der Dosisberechnung dem Pencil Beam-<br />

Algorithmus als überlegen angesehen werden (Chen et al., 2010; Fippel, 1999; Fippel et al., 1999;<br />

Koelbl et al., 2004), wurde sich daher für den Technik- sowie Zielvolumen-Vergleich anstelle <strong>des</strong><br />

Pencil Beam-Algorithmus für diese beiden entschieden.<br />

Ein unterschiedlicher Referenzdosiswert erschwert den Vergleich zwischen verschiedenen<br />

Planungsstudien – in der vorliegenden Studie wurde der aktuelle Standard von 30Gy für<br />

Intermediäre Stadien gewählt (von Tresckow et al., 2012). Weiterhin müssen die Größe und<br />

Geometrie der Zielvolumina und Risikoorgane sowie deren Definition beachtet werden. Die<br />

Delineation der Risikoorgane wurde in der vorliegenden Studie ausführlich beschrieben und<br />

entsprach dem klinischen Standardvorgehen. Die Zielvolumina wurden analog zu den Leitlinien<br />

der aktuellen Studien der GHSG eingezeichnet (Eich et al., 2008a; Eich et al., 2008b).<br />

Planungsstudien sind zudem nur dann sinnvoll vergleichbar, wenn Dosis-Volumen-Parameter<br />

ähnlich oder gleich gewählt sind. In der vorliegenden Studie wurde mit Rücksicht auf die aktuelle<br />

Literatur eine sehr breite Auswahl an Parametern gewählt, was einen Vergleich mit anderen<br />

Studien vereinfacht. Zudem ist anhand der gemittelten Dosis-Volumen-Histogramme ein Ablesen<br />

weiterer Werte prinzipiell möglich.<br />

Bei der IMRT können unterschiedliche Zielsetzungen die Dosisverteilung sehr stark verändern.<br />

Die Verbesserung in einigen Risikoorganen kann oftmals mit der Verschlechterung der<br />

Dosisverteilung in anderen Risikoorganen einhergehen oder die Verbesserung im<br />

Hochdosisbereich mit einer Verschlechterung im Niedrigdosisbereich. Hierbei muss der eine Plan<br />

nicht unbedingt schlechter als der andere sein – statt<strong>des</strong>sen kommt es darauf an, ob die<br />

Zielsetzung jeweils erreicht wurde. In der vorliegenden Studie wurde die Herzschonung als<br />

wichtigstes Ziel verstanden, da die kardialen Spätfolgen mit einer hohen Spätmortalität<br />

einhergehen, und sie aufgrund der Anthracyclin-haltigen Chemotherapeutika in den heutigen<br />

Standardtherapien auch in den nächsten Jahren nicht vermieden werden können (Aleman et al.,<br />

2007; Darby et al., 2010; Gagliardi et al., 2010; Myrehaug et al., 2008). Ein weiteres Ziel war die<br />

Reduktion der hohen Dosen v.a. in Lunge und Mammae (siehe auch Kap. 5.3).<br />

5.3 Die Risikoorgane und die Auswahl der Dosis-Volumen-Parameter<br />

Bei der Bestrahlung eines Tumors im Mediastinum liegen Herz, Lunge, Mammae und<br />

Rückenmark sehr nah bzw. teilweise sogar innerhalb <strong>des</strong> Planungszielvolumens und wurden daher<br />

in der vorliegenden Studie als Risikoorgane definiert. Daneben wird standardmäßig noch die<br />

Patientenaußenkontur als VOI definiert, um die Dosisverteilung außerhalb der definierten<br />

Risikoorgane zu erfassen.<br />

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