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Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms

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Diskussion<br />

aktuellere Daten weisen auf einen Zusammenhang zwischen Höhe der Bestrahlungsdosis und<br />

Zweitkarzinomrisiko (insbesondere zwischen 20 und 30Gy) hin, wobei ein höheres Risiko bei<br />

höheren Dosen und ein niedrigeres Risiko bei niedrigen Dosen besteht (Gilbert et al., 2003; Travis<br />

et al., 2002; Travis et al., 2005; Travis et al., 2003; van Leeuwen et al., 2003; Weber et al., 2011).<br />

Ob nun die 3D-CRT oder die IMRT mit höheren Inzidenzen für Zweitkarzinome einhergeht, muss<br />

in großangelegten klinischen Studien mit einer langen Nachbeobachtungszeit weiter untersucht<br />

werden. Wenn bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sind, stellt die Therapie mit<br />

Partikeln mit einem kleineren Niedrigdosisbereich und geringerer Streustrahlung in Zukunft<br />

gegebenenfalls eine Alternative zur IMRT dar (Chera et al., 2009; Hall, 2006; Hoppe et al., 2012;<br />

Schneider et al., 2006).<br />

Vergleicht man die Planungsstudien, die zu der mediastinalen IMRT durchgeführt wurden, so<br />

weisen die Studien bezüglich der Dosisverteilung insbesondere in Herz, Lunge und Mammae sehr<br />

unterschiedliche Ergebnisse auf.<br />

Goodman et al. führten 2005 eine Planungsstudie durch, in der für 11 <strong>Hodgkin</strong>- und<br />

5 Non-<strong>Hodgkin</strong>-Patienten die IMRT, die 3D-CRT und die a.-p./p.-a.-Bestrahlung miteinander<br />

verglichen wurden (Goodman et al., 2005). Die Studie von Goodman et al. hatte zum Ziel, die<br />

Vor- und Nachteile der IMRT bei schwierigen Konstellationen zu analysieren, u.a. bei großen<br />

Zielvolumina sowie bei Re-Bestrahlung 34 (z.B. aufgrund eines Rezidivs oder bei primärer<br />

Progredienz). Das Patienten-Kollektiv war daher sehr heterogen. Goodman et al. nutzten bei der<br />

IMRT und der 3D-CRT 3-6 Bestrahlungsfelder, die Mediane Referenzdosis betrug 36Gy. Beim<br />

Aufstellen der Ziel- und Zwangsbedingungen bei der IMRT-Planung wurde insbesondere die<br />

Schonung der Lunge als Ziel gesetzt, in einigen Plänen auch <strong>des</strong> Herzens sowie <strong>des</strong> Rückenmarks<br />

bei Patienten mit Vorbestrahlung. Die Studie gibt nur Auskunft über sehr wenige Dosis-Volumen-<br />

Parameter. Die mittlere Dosis der Lunge konnte in der Studie von Goodman et al. durch die IMRT<br />

verringert werden – der Parameter V 20Gy , dort als Niedrigdosisbereich bezeichnet, wies mit 51%<br />

bei den a.-p./p.-a.-Plänen und 64% bei den IMRT-Plänen relativ hohe Werte auf und war bei den<br />

IMRT-Plänen also höher als bei den a.-p./p.-a.-Plänen. V 20Gy wurde in der vorliegenden Studie<br />

statt<strong>des</strong>sen als Hochdosisbereich bezeichnet (Dosisbereich oberhalb der halben Mediandosis) und<br />

betrug für die Lunge bei den a.-p./p.-a.-Plänen nur 27,77%. Er konnte zudem durch die IMRT<br />

weiter auf 15,97% verringert werden. Eine Reduktion der mittleren Herzdosis durch die IMRT<br />

wurde bei Goodman et al. (wie auch in der vorliegenden Studie) erreicht. Mit einer relativen<br />

Reduktion um 13,60% war diese bei Goodman et al. etwas geringer ausgeprägt als in der<br />

vorliegenden Studie (relative Reduktion um 23,20%). Die Mammae wurden in der Studie von<br />

Goodman et al. nicht berücksichtigt.<br />

Girinsky et al. führten im Jahr 2006 eine Planungsstudie für 12 Patienten mit mediastinalem<br />

<strong>Hodgkin</strong>-Lymphom durch und verglichen eine a.-p./p.-a.-Technik mit einer 5-Felder-3D-CRT<br />

34 Bei einer Re-Bestrahlung kommt der Schonung der Risikoorgane eine besondere Bedeutung zu, weil nach<br />

vorhergehender Bestrahlung die Toleranzdosen der Risikoorgane niedriger als bei einer Erstbestrahlung sind<br />

(Nieder et al., 2000).<br />

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