Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms
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Material und Methoden<br />
EUD besagt, welche homogen auf das gesamte Organ verteilte Strahlenbelastung bei einer<br />
eigentlich inhomogenen Dosis-Volumen-Belastung zu derselben Schädigung wie diese führen<br />
würde (Niemierko, 1997; Semenenko et al., 2008; Wu et al., 2002). Im Gegensatz zur<br />
„o-quadratic“-Funktion findet eine Reduzierung der Dosis-Belastung im entsprechenden VOI<br />
nicht erst ab dem Schwellenwert statt, sondern beginnt schon etwas unterhalb davon (Abb. 10).<br />
Bei der „parallel“-Funktion wird anhand eines Referenzwertes, einer Wichtung und einem<br />
zweiten Wert, der die mittlere Schädigung <strong>des</strong> Organs in Prozent darstellt, festgelegt, wie viel<br />
Prozent <strong>des</strong> VOI man gewillt ist, einer bestimmten Dosis (und konsekutiver Schädigung)<br />
auszusetzen. Vor allem um diesen bestimmten Dosis-Wert herum wird dann die Reduzierung der<br />
Dosis angestrebt (Abb. 10).<br />
Abb. 10. Dosisreduktion durch „o-quadratic“-, „serial“- und „parallel“-Funktion beim Hyperion-<br />
Planungssystem. Gezeigt sind drei DVHs. Die lila Pfeile zeigen an, an welchen Dosiswerten versucht<br />
wird, die Dosis zu reduzieren. Die Länge der Pfeile steht hierbei für die Durchsetzungskraft, mit der<br />
das Programm an dieser Stelle die Dosis reduzieren wird. Die doppelte Darstellung <strong>des</strong> DVH-Verlaufs<br />
im „o-quadratic“-Beispiel demonstriert, dass durch die „o-quadratic“-Funktion (im Gegensatz zu den<br />
beiden anderen hier gezeigten Funktionen) der Verlauf unterhalb der angegebenen Dosis kaum oder<br />
nicht beeinflusst wird. Bilder entnommen aus http://www.aapm.org/meetings/amos2/pdf/35-9869-<br />
39447-419.pdf, letzter Zugriff 31.05.2012.<br />
Die „parallel“-Funktion wurde in zweifacher Ausführung bei der Lunge (Referenzwerte 20,0Gy<br />
und 15,0Gy), bei dem VOI Beide Ventrikel (Referenzwert je nach Zielvolumenform und -nähe<br />
zwischen 20,0Gy und 30,0Gy) sowie bei den Mammae (Referenzwert bei 5,0Gy) angewendet. Für<br />
die Beiden Ventrikel, welches meist in voller Breite und unmittelbarer Nähe <strong>des</strong> mediastinalen<br />
Zielvolumens lag, wurde zusätzlich eine „serial“-Funktion (EUD-Wert um die 40,0Gy)<br />
aufgestellt, um eine Vermeidung von stark überdosierten Stellen innerhalb der Beiden Ventrikel<br />
zu forcieren.<br />
Obwohl das Rückenmark ein typisches Beispiel für das „serial“-Verhalten ist, war aufgrund der<br />
(verglichen mit der Toleranzdosis <strong>des</strong> Rückenmarks) relativ niedrigen Verschreibungs-Dosis von<br />
30Gy eine „serial“-Funktion in der vorliegenden Studie nicht notwendig, statt<strong>des</strong>sen genügte hier<br />
die simple Angabe der „o-quadratic“-Funktion (s.o.).<br />
Optimierung<br />
In vielen Fällen erwies sich aufgrund der großen Nähe zwischen Zielvolumen und Herz/Lunge<br />
bzw. deren Überlappung die Erfüllung aller Zwangsvorgaben zunächst als schwierig bis<br />
unmöglich. Für jeden Plan wurden nach der ersten Dosisberechnung die einzelnen Zielfunktionen<br />
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