Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms
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Diskussion<br />
beträgt 45-50Gy (Allen et al., 2006; Emami et al., 1991), daher liegt bei einer Referenzdosis von<br />
30Gy bei <strong>Hodgkin</strong>-Patienten heutzutage kein großes Risiko einer strahlenassoziierten<br />
Myelopathie mehr vor. Aufgrund einer möglichen Re-Bestrahlung bei Rezidiv-Patienten ist die<br />
Erfassung <strong>des</strong> Rückenmarks als Risikoorgan dennoch weiterhin von Bedeutung. Es wurden die<br />
Mittlere, Mediane und Maximaldosis sowie der Volumen-Parameter V 10Gy erfasst.<br />
External<br />
Neben der Definition der Risikoorgane dient üblicherweise die Patientenaußenkontur („External“)<br />
als weiteres VOI zum Überblick über die Dosisverteilung, da hiermit auch Zielvolumen-ferne<br />
oder -nahe Bereiche <strong>des</strong> Körpers erfasst werden, die nicht zwingendermaßen als Risikoorgan<br />
erfasst wurden. Zweittumoren können (beispielsweise in Form von Sarkomen) auch außerhalb der<br />
einzelnen Organe (Lunge, Mammae) entstehen, und insbesondere bei der IMRT ist ein sehr<br />
großer Bereich von niedrigen Dosen sowie Streustrahlung betroffen (Hall, 2006; Kim et al.,<br />
2001). Insofern ist die Erfassung <strong>des</strong> Externals immer von Bedeutung. In der vorliegenden Studie<br />
wurde das External neben der Mittleren Dosis anhand der Parameter D 33% und V 10Gy erfasst.<br />
5.4 Die IMRT beim mediastinalen <strong>Hodgkin</strong>-Lymphom<br />
Die IMRT stellt u.a. für konkav geformte, irregulär begrenzte oder unmittelbar an Risikoorganen<br />
angrenzende Zielvolumina eine Alternative gegenüber der 3D-CRT dar, da durch Zunahme der<br />
Bestrahlungsfelder und Intensitätsmodulation innerhalb je<strong>des</strong> der Felder eine größere Konformität<br />
an das Zielvolumen möglich ist. Etabliert hat sich die IMRT u.a. beim Prostatakarzinom, bei<br />
Hals-Nasen-Ohren-Tumoren, beim Mammakarzinom und bei Hirntumoren (Bragg et al., 2002;<br />
Hurkmans et al., 2002; Potters et al., 2003). Auch beim mediastinalen <strong>Hodgkin</strong>-Lymphom kann<br />
die IMRT Vorteile in der Dosisverteilung bewirken (Girinsky et al., 2006a; Goodman et al., 2005;<br />
Nieder et al., 2007a; Paumier et al., 2011). Ob bei der IMRT die Inzidenz für Zweittumoren<br />
erhöht wird, weil ein deutlich größeres Volumen als bei der 3D-CRT im (Niedrig-)Dosisbereich<br />
liegt, wird kontrovers diskutiert und ist bis dato noch nicht ausreichend geklärt. Die geringe<br />
Inzidenz und die lange Nachbeobachtungszeit erschweren hierbei die Analyse. Hall et al.<br />
suggerieren eine Erhöhung der Zweitkarzinom-Inzidenz durch die IMRT (gegenüber der<br />
3D-CRT) von 1% auf 1,75%. Sie führen dies auf das größere bestrahlte Volumen sowie die<br />
erhöhten Monitoreinheiten zurück. Zudem weisen sie darauf hin, dass die Erhöhung <strong>des</strong><br />
Zweitkarzinomrisikos insbesondere bei Kindern verstärkt sein könnte, da einerseits das Gewebe<br />
für Strahlenreaktionen vulnerabler sei und andererseits die Streustrahlung der IMRT aufgrund der<br />
kleineren Größe <strong>des</strong> kindlichen Körpers eine größere Wirkung habe (Hall, 2006; Hall und Wuu,<br />
2003). Bei einer Studie zu der IMRT der Prostata wurde die Relevanz der benutzten Energie der<br />
Bestrahlungsfelder erörtert und eine Erhöhung der Zweittumor-Inzidenz um nur 15% berechnet,<br />
wenn 6MV-Felder benutzt werden (sowie eine Erhöhung um 20% bei 15MV- und um 60% bei<br />
18MV-Feldern) (Schneider et al., 2006). Slanina et al. wiesen in einer Studie darauf hin, dass<br />
mehr als die Hälfte der Zweittumoren im Hochdosisbereich und weitere 22% im Penumbrabereich<br />
(Halbschattenbereich, dort definiert als Bereich mit etwa der halben Herddosis) entstehen. Nur ca.<br />
ein Viertel aller Tumoren entstanden somit im Niedrigdosisbereich (Slanina et al., 1999). Auch<br />
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