Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms
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Diskussion<br />
nur 4,17% bzw. 15,63% betrug, konnte V 20Gy in der vorliegenden Studie um durchschnittlich<br />
42,49% verringert werden. Ähnlich sind wiederum die Erkenntnisse bezüglich der Mamma-<br />
Dosisverteilung. Nieder et al. wiesen nach, dass durch die IMRT die mittlere Dosis und der<br />
Niedrigdosisbereich erhöht werden, was mit den Ergebnissen vorliegender Studie in<br />
Übereinstimmung steht. Die Daten bei Nieder et al. beziehen sich dabei nur auf weibliche<br />
Patienten.<br />
Weber et al. führten eine Planungsstudie durch, bei der für 10 weibliche Patienten für das<br />
Involved Field- und das Involved Node-Zielvolumen die IMRT mit der Volumen-<br />
Intensitätsmodulierten Arc-Therapie (VMAT) verglichen wurde (Weber et al., 2009). Für die<br />
IMRT wurden wie in der vorliegenden Studie 9 Bestrahlungsfelder benutzt. Pro Risikoorgan<br />
wurden drei Zielbedingungen (für die Parameter D 1% , D 33% und D 50% ) aufgestellt, dabei wurde der<br />
Lunge größere Priorität als den Mammae und diesen eine größere Priorität als dem Herzen<br />
zugeschrieben. Die Dosiswerte von Herz, Lunge und Mammae waren bei den IMRT-Plänen<br />
deutlich geringer als in der vorliegenden Studie, dies trifft sowohl auf die Involved Field- also<br />
auch die Involved Node-Pläne zu, was durch Unterschiede in der Zielvolumendefinition bedingt<br />
sein dürfte. Die VMAT erwies sich insbesondere bei den Involved Node-Plänen als überlegen,<br />
dies kann durch eine tatsächliche Überlegenheit dieses Verfahrens oder aber durch technische<br />
Limitationen bei der IMRT begründet sein. Dosis-Volumen-Parameter waren jedoch zum größten<br />
Teil nicht signifikant unterschiedlich.<br />
Chera et al. untersuchten die 3D-CRT vs. IMRT vs. Protonentherapie und konnten einen Vorteil<br />
der letztgenannten nachweisen (Chera et al., 2009). Die Unterschiede zwischen den 3D-CRT- und<br />
den IMRT-Daten ähneln denen in der vorliegenden Studie. Die mittlere Dosis <strong>des</strong> Herzens war<br />
in<strong>des</strong> bei Chera et al. aufgrund der Zielvolumengeometrie (keine hiläre Beteiligung) sehr gering<br />
und unterschied sich bei den drei Techniken nicht. Für die Lunge und die Mammae sind recht<br />
viele Volumen-Parameter aufgeführt, die in<strong>des</strong> zum größten Teil nicht signifikant unterschiedlich<br />
sind. Zu beachten ist hierbei die geringe Patientenzahl von 9.<br />
Cella et al. untersuchten im Jahr 2010 ein Patientenkollektiv von 10 <strong>Hodgkin</strong>-Patienten (Cella et<br />
al., 2010). Aufgrund sehr unterschiedlicher Planungs-Charakteristika unterscheiden sich die<br />
Ergebnisse sehr von denen der vorliegenden Studie. Cella et al. verglichen die a.-p./p.-a.-<br />
Konstellation mit der IMRT, benutzten jedoch für die IMRT ebenfalls nur eine a.-p./p.-a.-<br />
Konstellation und führten die IMRT mit nur 5 Subfeldern anstatt mit einer großen Zahl kleiner<br />
Segmente durch. Es ist daher nicht überraschend, dass sich unter den wenigen Werten, die in der<br />
Studie aufgeführt werden, mehrere zwischen den beiden Techniken nicht unterscheiden, die in der<br />
vorliegenden Studie jedoch signifikante Unterschiede aufwiesen. Beispielsweise war bei Cella et<br />
al. V 20Gy der Lunge bei den a.-p./p.-a.- und den IMRT-Plänen gleich, V 20Gy der Mammae war<br />
ebenfalls gleich, zudem mit 21,2% für die a.-p./p.-a.-Pläne und 20,7% für die IMRT-Pläne extrem<br />
hoch. Letzteres kann u.a. auf die axilläre Beteiligung bei 60% der Patienten zurückgeführt<br />
werden.<br />
Paumier et al. führten von 2003 bis 2010 in Frankreich eine klinische Studie mit 47 <strong>Hodgkin</strong>-<br />
Patienten durch, die alle mit der IMRT für das Involved Node-Zielvolumen behandelt wurden<br />
(Paumier et al., 2011). Die Nachbeobachtungs-Zeit war durchschnittlich 4,8 Jahre. Im Jahr 2011<br />
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