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Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms

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Diskussion<br />

sowie verschiedenen 5-Felder-IMRT-Konstellationen (Girinsky et al., 2006a). Als beste IMRT-<br />

Konstellation stellte sich diejenige mit 5 gleichmäßig angeordneten Bestrahlungsfeldern heraus.<br />

Auch in der vorliegenden Studie konnte die Überlegenheit von koplanaren, äquidistanten<br />

Bestrahlungsfeldern bei der mediastinalen Bestrahlung festgestellt werden, wenngleich nicht<br />

5 sondern 9 Bestrahlungsfelder verwendet wurden, um eine höhere Konformität zu erreichen.<br />

Aufgrund der Nähe <strong>des</strong> Zielvolumens zu den Risikoorganen wurden in der Studie von Girinsky et<br />

al. bei Durchführung der Ziel- und Zwangsbedingungen viele kalte Stellen im PTV bei der IMRT<br />

festgestellt. In der vorliegenden Studie wurde dieses Phänomen auch beobachtet (V 95% lag bei<br />

einer Normierung auf den Median meistens unter 95%, kalte Stellen nahmen also mehr als 5% <strong>des</strong><br />

Zielvolumens ein). Girinsky et al. definierten den Koronarabgang als eigene Risikostruktur<br />

(Bereich der Aorta von der Oberkante der Herzohren bis zum Übergang zwischen Aorta<br />

ascendens und Aortenbogen). Die Dosis-Volumen-Parameter für das Herz waren bei Girinsky et<br />

al. trotz der höheren Referenzdosis von 40Gy für alle Techniken deutlich geringer als in der<br />

vorliegenden Studie. Die Mediane Herzdosis wies zwischen den a.-p./p.-a.- und den IMRT-Plänen<br />

keine Unterscheide auf. Interessant ist in<strong>des</strong> die sehr hohe mittlere Dosisbelastung der<br />

Koronarabgänge (Mittlere Dosis 33,0Gy bei den a.-p./p.-a.-Plänen und 30,0Gy bei den IMRT-<br />

Plänen). Obwohl also die Koronarabgänge als eigene Risikostruktur eingezeichnet wurden, war<br />

die Dosis auch bei den IMRT-Plänen dort sehr hoch. Zu beachten ist hierbei jedoch die Lage der<br />

Aorta bzw. Koronarabgangs im dorsalen Bereich <strong>des</strong> Herzens, was bei mediastinalem<br />

Zielvolumen zu einer sehr kleinen Distanz zwischen Koronarabgang und Zielvolumen führen<br />

kann. Während in der vorliegenden Studie in allen Techniken die Risikoorgane prinzipiell einer<br />

höheren Dosisbelastung ausgesetzt waren, so war die Reduktion <strong>des</strong> Hochdosisbereichs durch die<br />

IMRT jedoch deutlich stärker als bei Girinsky et al.<br />

Im Jahr 2007 wurden ein weiteres Mal die dosimetrischen Unterschiede zwischen<br />

a.-p./p.-a.-Technik, 3D-CRT und IMRT untersucht. Nieder et al. untersuchten hierbei für<br />

8 weibliche Patienten mit mediastinalem Lymphom die konventionelle a.-p./p.-a.-Konstellation<br />

mit einer 4-Felder-3D-CRT und einer 7-Felder-IMRT und legten einen Schwerpunkt auf die<br />

Größe der Zielvolumina (Nieder et al., 2007a). In der Studie konnte gezeigt werden, dass die<br />

Herzdosis mit der Zunahme <strong>des</strong> Zielvolumens deutlich zunimmt, da bei kleineren Zielvolumina<br />

die Entfernung <strong>des</strong> Zielvolumens zum Herz meist größer war. Sie wiesen zudem nach, dass bei<br />

Patienten mit sehr kleinem Zielvolumen kaum oder keine Unterschiede zwischen den Techniken<br />

nachgewiesen werden konnten und dass die Patienten mit dem größten Zielvolumen am meisten<br />

von der IMRT profitieren konnten. Diese Erkenntnisse konnten anhand der Daten der<br />

vorliegenden Studie bestätigt werden. Die Berechnungen zur Lunge sind in<strong>des</strong> zwischen den<br />

beiden Studien sehr unterschiedlich. Die mittlere Dosis der Lunge war bei den a.-p./p.-a.-Plänen<br />

der Studie von Nieder et al. sehr gering (links bzw. rechts 1,5Gy bzw. 2,4Gy) – und erhöhte sich<br />

auf 13,8Gy bzw. 13,2Gy bei der IMRT, also auf das 8- bzw. 5-fache. In der vorliegenden Studie<br />

war die Mittlere Dosis bei den a.-p./p.-a.-Plänen deutlich höher (10,62Gy), wurde jedoch durch<br />

die IMRT nur auf 12,77Gy, also nur um 20,24%, erhöht. Im Gegensatz zu der Studie von Nieder<br />

et al. konnte zudem V 20Gy in der vorliegenden Studie signifikant verringert werden und während<br />

die durchschnittliche (nicht signifikante) Reduktion von V 20Gy bei Nieder et al. (links bzw. rechts)<br />

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