Strahlentherapie des Mediastinalen Hodgkin-Lymphoms
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Diskussion<br />
XVMC-Algorithmus (einer Monte Carlo-Variante). Auch hier wurde gezeigt, dass der Pencil<br />
Beam-Algorithmus die Dosis im PTV überschätzt. Zudem wurden Unterschiede in der<br />
Lungendosis von bis zu 8% festgestellt. Im Niedrigdosisbereich wurde die Dosis durch Pencil<br />
Beam unterschätzt und im Hochdosisbereich wurde sie überschätzt.<br />
Bei der Verwendung der IMRT werden die Ungenauigkeiten aufgrund der größeren Anzahl und<br />
insbesondere kleiner, unregelmäßig begrenzter Bestrahlungsfelder und damit relativ höheren<br />
Streuung verursachten Dosiseintrag tendenziell größer als bei der 3D-CRT (Jang et al., 2008; Jang<br />
et al., 2006; Mohan et al., 2000; Vanderstraeten et al., 2006). Dabei ist gerade bei der IMRT durch<br />
die höhere Konformität kein hochdosierter Saum mehr um das PTV herum zu finden und der<br />
Dosisgradient zwischen PTV und umgebendem Gewebe ist sehr hoch. Daher führt bei der IMRT<br />
eine Ungenauigkeit in der Darstellung der Dosisverteilung rasch zu einer möglichen<br />
Unterdosierung <strong>des</strong> Tumorrands und somit zum potentiellen Verlust der Tumorkontrolle.<br />
Die vorliegende Studie unterscheidet sich insofern von den hier erwähnten Studien, als dass die<br />
ausschließliche Bestrahlung <strong>des</strong> Mediastinums bisher noch in keiner anderen Studie Grundlage<br />
der Vergleiche zwischen den Dosisberechnungsalgorithmen war. Im Gegensatz zu<br />
Lungentumoren waren hier bei einer mediastinalen Bestrahlung die Unterschiede im PTV deutlich<br />
geringer, allerdings waren die Unterschiede zwischen den Algorithmen bezüglich der<br />
Risikoorgane ähnlich deutlich. Zudem wurden in der vorliegenden Studie nicht nur Unterschiede<br />
in PTV und Lunge erfasst, sondern auch andere Risikoorgane wie Herz, Mammae und<br />
Rückenmark analysiert. Dabei konnte detailliert gezeigt werden, wie die Unterschiede zwischen<br />
den Algorithmen sich in allen Risikoorganen abzeichnen: Die DVH-Kurven der Pencil Beam- und<br />
der Collapsed Cone- bzw. Monte Carlo-Pläne verlaufen prinzipiell recht ähnlich, überschneiden<br />
sich jedoch im mittleren Dosisbereich. Dies führt zu Berechnungsunterschieden insbesondere im<br />
Niedrig- und Hochdosisbereich, wobei durch den Pencil Beam-Algorithmus im<br />
Niedrigdosisbereich weniger und im Hochdosisbereich mehr Dosis berechnet wird. Die<br />
Ergebnisse der vorliegenden Studie waren hierbei für die 3D-CRT und die IMRT unterschiedlich<br />
ausgeprägt. Bei einem Vergleich der Collapsed Cone- und Pencil Beam-Algorithmen bei der<br />
3D-CRT erwies sich die Lunge als Risikoorgan mit den stärksten Unterschieden. Auch wenn bei<br />
den erfassten Dosis-Volumen-Parametern „nur“ ein Unterschied von bis zu 6% erfasst wurde, so<br />
lagen die beiden erfassten Parameter (V 10Gy und V 20Gy ) sehr nahe am Überkreuzungspunkt der<br />
beiden Lungen-DVHs, d.h. bei niedrigeren bzw. höheren Dosen (beispielsweise bei 3Gy und<br />
28Gy) sind auf den DVHs deutlich größere Unterschiede zu verzeichnen, die in<strong>des</strong> nicht<br />
prozentual erfasst wurden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie decken sich also mit denen der<br />
aktuellen Literatur bei Lungentumoren. Bei der IMRT waren die Unterschiede zwischen dem<br />
Pencil Beam- und dem Monte Carlo-Algorithmus mit bis zu 30% in<strong>des</strong> deutlich größer als in der<br />
Literatur bisher beschrieben. Im Gegensatz zu den bisher durchgeführten Studien wurde in der<br />
vorliegenden Studie der Bestrahlungsplan mit beiden Dosisberechnungsalgorithmen optimiert und<br />
nicht nur neu berechnet. Üblicherweise wird nach Planberechnung mit einem bestimmten<br />
Algorithmus die Dosisverteilung gespeichert, und dann nach Einstellung <strong>des</strong> anderen Algorithmus<br />
die Dosisverteilung neu berechnet. Das IMRT-Planungssystem Hyperion war in der Lage, den<br />
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