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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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Die Leistungen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch<br />

(SGB XII)<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Neugestaltung <strong>der</strong> Grundsicherung für erwerbsfähige<br />

Hilfebedürftige im Rahmen des SGB II ist die<br />

Zahl <strong>der</strong> Personen, die Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb<br />

von E<strong>in</strong>richtungen gem. SGB XII beziehen, auch <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> von 2004 auf 2005 erheblich <strong>zur</strong>ückgegangen<br />

(vgl. Darstellung 1.18). Der überwiegende Teil <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen und -empfänger ist<br />

<strong>in</strong> den SGB II-Bezug gewechselt.<br />

Aufgrund gesetzlicher Än<strong>der</strong>ungen hat sich die Zahl<br />

<strong>der</strong> Bezieher<strong>in</strong>nen und Bezieher von laufen<strong>der</strong> Hilfe<br />

zum Lebensunterhalt <strong>in</strong>nerhalb von E<strong>in</strong>richtungen zum<br />

gleichen Zeitpunkt verdreizehnfacht (vgl. Darstellung<br />

1.18). Da <strong>der</strong> Lebensunterhalt e<strong>in</strong>erseits und die stationären<br />

Leistungen o<strong>der</strong> Maßnahmen an<strong>der</strong>erseits seit<br />

2005 als separate Leistungen bewilligt werden, zählen<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te und pflegebedürftige Menschen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen,<br />

die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen<br />

Mitteln bestreiten können, seitdem zu den Empfänger<strong>in</strong>nen<br />

bzw. Empfängern von laufen<strong>der</strong> Hilfe zum<br />

Lebensunterhalt (vgl. Hauste<strong>in</strong>/Dorn 2007).<br />

Seit 2003 haben Personen, die erwerbsgem<strong>in</strong><strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d<br />

o<strong>der</strong> das 65. Lebensjahr vollendet haben und ihren<br />

Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten<br />

können, Anspruch auf Grundsicherung im Alter und bei<br />

Erwerbsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Die Zahl <strong>der</strong> Personen, die e<strong>in</strong>e<br />

dieser Leistungen <strong>in</strong> Anspruch nimmt, ist von 2003<br />

auf 2006 um rund 30 Prozent gestiegen. Neben e<strong>in</strong>em<br />

vermehrten Bedarf könnte dies auch auf e<strong>in</strong>e zunehmende<br />

Bekanntheit <strong>der</strong> Leistung und ihrer Ausgestaltung<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen se<strong>in</strong>. So haben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e ältere Menschen<br />

bestehende Sozialhilfeansprüche nicht geltend<br />

gemacht, weil sie Angst hatten, dass ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Unterhaltszahlungen<br />

herangezogen werden. E<strong>in</strong> solcher Rückgriff<br />

auf K<strong>in</strong><strong>der</strong> – bzw. bezogen auf die Grundsicherung<br />

bei Erwerbsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung auch auf Eltern – erfolgt bei <strong>der</strong><br />

Grundsicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht (vgl. Hauste<strong>in</strong>/Dorn<br />

2007). Für den E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er zunehmenden Bekanntheit<br />

<strong>der</strong> Leistung und ihrer Rahmenbed<strong>in</strong>gungen spricht,<br />

dass <strong>der</strong> Anstieg von 2005 auf 2006 sehr viel niedriger<br />

war als zuvor.<br />

Mit dem Rückgang <strong>der</strong> Asylbewerberzahlen s<strong>in</strong>d seit<br />

2003 auch die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />

<strong>zur</strong>ückgegangen (vgl. Darstellung 1.18).<br />

Darstellung 1.18: Zahl <strong>der</strong> Empfänger<strong>in</strong>nen und Empfänger ausgewählter Sozialleistungen gem. SGB XII und Asylbewerberleistungsgesetz<br />

<strong>in</strong> BY im Zeitablauf und <strong>in</strong> WD 2006 (Tausend und Zahl je 1.000 E<strong>in</strong>wohner, jeweils 31.12.)<br />

2003 2004 2005 2006<br />

Empfänger/-<strong>in</strong>nen je 1.000<br />

E<strong>in</strong>w.* 2006<br />

BY (<strong>in</strong> Tausend) BY WD<br />

Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt <strong>in</strong>sgesamt 226 237 47 47 3,8 3,7<br />

Außerhalb von E<strong>in</strong>richtungen 223 234 8 8 0,6 1,0<br />

Innerhalb von E<strong>in</strong>richtungen 3 3 39 39 3,1 2,7<br />

nachrichtl.: Zahl d. Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften 121 126 46 46 - -<br />

Grundsicherung <strong>in</strong>sgesamt 64 70 80 83 6,6 8,7<br />

Grundsicherung im Alter 38 41 45 47 20,0 25,3<br />

Grundsicherung bei Erwerbsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung 25 29 34 36 4,5 6,0<br />

E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe für beh. Menschen 82 83 80 86 6,9 6,1<br />

Hilfe <strong>zur</strong> Pflege 30 31 33 33 2,7 3,5<br />

Hilfe <strong>zur</strong> Überw<strong>in</strong>dung beson<strong>der</strong>er soz. Schwierigkeiten<br />

und Hilfe <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Lebenslagen<br />

2 2 3 3 0,2 0,4<br />

Leistungen gem. Asylbewerberleistungsgesetz 22 17 14 13 1,0 2,4<br />

Je Person s<strong>in</strong>d Mehrfachnennungen möglich.<br />

* Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung <strong>in</strong>sgesamt, E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe, Hilfe <strong>zur</strong> Pflege, Hilfe <strong>zur</strong> Überw<strong>in</strong>dung beson<strong>der</strong>er<br />

sozialer Schwierigkeiten und Hilfe <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Lebenslagen sowie Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen auf die Gesamtbevölkerung<br />

<strong>in</strong> BY und WD.<br />

Grundsicherung im Alter bezogen auf die Bevölkerung 65 Jahre und älter <strong>in</strong> BY und WD.<br />

Grundsicherung bei Erwerbsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung bezogen auf die Bevölkerung von 18 bis unter 65 Jahren <strong>in</strong> BY und WD.<br />

Quelle: BayLfStaD 2004–2007a; Statistisches Bundesamt 2007b und 2008b; eigene Berechnungen<br />

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