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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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mit dem Alter: Verwitwete s<strong>in</strong>d überdurchschnittlich alt,<br />

Alle<strong>in</strong>lebende meist entwe<strong>der</strong> sehr jung o<strong>der</strong> überdurchschnittlich<br />

alt, während Haushalte mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n überwiegend<br />

den mittleren Altersklassen 35- bis unter 55-Jähriger<br />

angehören. Die Unterschiede <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>degrößenklassen<br />

schließlich reflektieren abweichende Grundstückspreise<br />

und damit auch unterschiedliche Mietpreise.<br />

Vor allem <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den mit mehr als 500.000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

– also <strong>in</strong> München und Nürnberg – s<strong>in</strong>d die Wohnkosten<br />

deswegen deutlich höher als an<strong>der</strong>swo. Die Auswirkungen<br />

auf die mittlere E<strong>in</strong>kommensbelastung werden abgemil<strong>der</strong>t,<br />

weil dort auch überdurchschnittliche E<strong>in</strong>kommen<br />

gezahlt werden. Dessen ungeachtet müssen Ger<strong>in</strong>gverdiener<br />

<strong>in</strong> München und Nürnberg weit überdurchschnittlich<br />

hohe Anteile ihres E<strong>in</strong>kommens für ihre Unterkunft<br />

aufbr<strong>in</strong>gen.<br />

Regionale Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensbelastung bei<br />

Neuvertragsmieten<br />

In den e<strong>in</strong>zelnen Regionen <strong>Bayern</strong>s s<strong>in</strong>d ganz unterschiedliche<br />

Miet- und E<strong>in</strong>kommensniveaus zu beobachten.<br />

Nicht immer treffen hohe Mieten und hohe Durchschnittse<strong>in</strong>kommen<br />

zusammen. Daraus ergeben sich<br />

erhebliche Unterschiede <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>kommensbelastungen<br />

<strong>in</strong>nerhalb und zwischen den Regionen (vgl. Darstellung<br />

4.6). So belasten <strong>in</strong> Westmittelfranken die im<br />

Jahr 2007 <strong>in</strong>serierten 75 m 2 -Mietwohnungen das E<strong>in</strong>kommen<br />

e<strong>in</strong>es durchschnittlichen Mieterhaushaltes<br />

mit 11 bis 19 Prozent – je nach Qualität <strong>der</strong> Wohnung.<br />

In <strong>der</strong> Region München liegen die Durchschnittse<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>der</strong> Mieter zwar höher. Berechnungen auf<br />

Basis <strong>der</strong> angebotenen Wohnungen zeigen jedoch,<br />

dass <strong>in</strong>folge des überproportional höheren Mietenniveaus<br />

<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>kommen mit 17 bis 38 Prozent belastet<br />

wird. Bei Mietern mit unterdurchschnittlichen E<strong>in</strong>kommen<br />

verschl<strong>in</strong>gen die Mieten noch höhere E<strong>in</strong>kommensanteile<br />

bzw. schrumpft das bezahlbare Wohnungsangebot<br />

drastisch zusammen. Weil Neuvertragsmieten<br />

typischerweise deutlich höher s<strong>in</strong>d als Bestandsmieten<br />

s<strong>in</strong>d mobile – und damit vorwiegend<br />

auch junge – Haushalte von hohen Mietenniveaus<br />

beson<strong>der</strong>s betroffen.<br />

Darstellung 4.6: Regionale Bandbreiten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommensbelastung durch Neuvertragsmieten <strong>in</strong> BY 2007 (Prozent)<br />

40<br />

35<br />

Anteil am Haushaltsnettoe<strong>in</strong>kommen<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Bay. Unterma<strong>in</strong><br />

Würzburg<br />

Ma<strong>in</strong>-Rhön<br />

Oberfranken-West<br />

Oberfranken-Ost<br />

Oberpfalz-Nord<br />

Mittelfranken<br />

Westmittelfranken<br />

Augsburg<br />

Ingolstadt<br />

Regensburg<br />

Donau-Wald<br />

Landshut<br />

München<br />

Donau-Iller<br />

Allgäu<br />

Oberland<br />

Südostoberbayern<br />

Lesebeispiel: Der waagrechte Strich gibt den mittleren Wert an (Median), die Box gibt die Spannbreite <strong>der</strong> mittleren 50 Prozent aller Angebote<br />

an (Quartile), die senkrechten Striche zeigen die Grenze <strong>der</strong> jeweils 5 Prozent preiswertesten bzw. teuersten Angebote (Extremwerte). In <strong>der</strong> Region<br />

München belasten somit die 5 Prozent preiswertesten Mietpreisangebote das durchschnittliche E<strong>in</strong>kommen e<strong>in</strong>es Mieters mit bis zu 17 Prozent,<br />

die 5 Prozent teuersten Mietpreisangebote belasten dessen E<strong>in</strong>kommen mit mehr als 38 Prozent. Die mittleren 50 Prozent aller Mietpreisangebote<br />

führen zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>kommensbelastung zwischen 23 und 30 Prozent, das mittlere Mietpreisangebot belastet mit 26 Prozent.<br />

Berechnungsparameter: Inserierte Kaltmiete pro Quadratmeter für Dreizimmerwohnungen (ke<strong>in</strong> Neubau), Mietbelastung berechnet für 75 m 2 -Wohnung<br />

und durchschnittliches regionales Haushaltsnettoe<strong>in</strong>kommen e<strong>in</strong>es Mieters (angenommen als 75 % des Durchschnitts aller Haushalte).<br />

Quelle: Destatis; empirica-Preisdatenbank<br />

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