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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong>ückzuführen. Deren Zahl hat sich zwischen<br />

1995 und 2005 von knapp 950.000 auf ca. 1,06 Mio.<br />

erhöht. Am 30.06.2008 lebten fast 1,1 Mio. schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />

Die Zahl arbeitsloser schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Menschen <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> hat sich <strong>in</strong> den letzten zwei Jahren im Durchschnitt<br />

von 23.005 (2006) auf ca. 20.700 (2007), d. h. um<br />

8,8 Prozent verr<strong>in</strong>gert (Oktober 2008: 17.986). Erfreulich<br />

ist, dass die Beschäftigungsquote von schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

Menschen <strong>in</strong> den vergangenen Jahren <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

deutlich gestiegen ist, und zwar sowohl bei privaten als<br />

auch bei öffentlichen Arbeitgebern. Im Jahr 2006 waren<br />

3,9 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen.<br />

Bei privaten Arbeitgebern belief sich <strong>der</strong>en Beschäftigungsquote<br />

auf 3,4 Prozent, bei öffentlichen Arbeitgebern<br />

auf 5,7 Prozent. Auch im Jahr 2007 hat <strong>der</strong><br />

Freistaat – wie im Vorjahr – mehr als 5 Prozent <strong>der</strong> Arbeitsplätze<br />

mit schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen besetzt,<br />

konkret rund 5,2 Prozent, womit die gesetzlich gefor<strong>der</strong>te<br />

Beschäftigungsquote erfüllt ist.<br />

Immer mehr Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung werden aufgrund<br />

qualifizierter För<strong>der</strong>ung und verbesserter mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Möglichkeiten das Seniorenalter erreichen. Vor<br />

diesem H<strong>in</strong>tergrund ist auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e qualitativ<br />

und quantitativ ausreichende Versorgung älterer Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> sicherzustellen. Der<br />

hierzu <strong>in</strong>itiierte „Runde Tisch – Zukunft <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>“ hat nach rund zweijährigen Verhandlungen<br />

im August 2007 Leitl<strong>in</strong>ien für e<strong>in</strong>e bedarfsgerechte<br />

Versorgung von älteren Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

beschlossen. Diese Leitl<strong>in</strong>ien sollen die Grundlage<br />

für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell auf den e<strong>in</strong>zelnen Menschen bezogene<br />

Hilfeplanung bilden.<br />

Zukunftsorientierte Politik für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

hat auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnraumför<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>e hohe<br />

Priorität. Als Leitl<strong>in</strong>ie gilt dabei, dass es beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

Menschen ermöglicht werden sollte, so zu wohnen, wie<br />

auch Menschen ohne gesundheitliche Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

leben. Daher werden im Bayerischen Wohnungsbauprogramm<br />

über die För<strong>der</strong>ung von Plätzen für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> Wohnheimen, Wohnpflegeheimen<br />

und Pflegeheimen h<strong>in</strong>aus im ambulanten Bereich über<br />

die allgeme<strong>in</strong>e Miet- und Eigenwohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

För<strong>der</strong>mittel gezielt <strong>zur</strong> Schaffung von bedarfsgerechten<br />

Miet- und Eigenwohnungen (betreutes Wohnen, <strong>in</strong>tegriertes<br />

Wohnen, barrierefreie Wohnungen) e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Ebenso wird die Anpassung von Wohnraum an die Bedürfnisse<br />

e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung geför<strong>der</strong>t.<br />

E<strong>in</strong>e möglichst selbstbestimmte Lebensführung ist <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Familie, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Wohnung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Wohngeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann möglich, wenn<br />

geeignete ambulante Dienste <strong>zur</strong> Verfügung stehen, die<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Hilfeangebote <strong>zur</strong> Verfügung stellen.<br />

Dem tragen die regionalen und überregionalen Dienste<br />

<strong>der</strong> Offenen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenarbeit Rechnung, die <strong>der</strong> Freistaat<br />

seit 1988 f<strong>in</strong>anziell för<strong>der</strong>t. Aufgabe dieser Dienste<br />

ist die Sicherstellung <strong>der</strong> ambulanten Betreuung und<br />

hauswirtschaftlichen Versorgung von Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> chronischer Krankheit, Hilfe bei <strong>der</strong><br />

Führung e<strong>in</strong>es selbstständigen und selbstbestimmten<br />

Lebens und Unterstützung sowie Entlastung von Familien<br />

mit beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Angehörigen. Dabei ist es gelungen,<br />

mit 200 Diensten <strong>der</strong> Offenen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenarbeit<br />

e<strong>in</strong> nahezu bayernweit flächendeckendes Netz<br />

aufzubauen.<br />

11 Integration von Menschen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

Erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

ist für den Zusammenhalt <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

von herausragen<strong>der</strong> Bedeutung. Integration ist e<strong>in</strong>e<br />

ständige Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betroffenen. Sie ist e<strong>in</strong><br />

wechselseitiger Prozess, den alle Beteiligten aktiv gestalten<br />

müssen.<br />

Im Jahr 2005 lebten <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> 2,3 Mio. Personen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. Dies entsprach e<strong>in</strong>em Anteil an<br />

<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung <strong>Bayern</strong>s von 18,7 Prozent. Von<br />

diesen haben 1,6 Mio. eigene Migrationserfahrung,<br />

woh<strong>in</strong>gegen mit ca. 715.000 Personen gut 30 Prozent<br />

aufgrund ihrer Geburt <strong>in</strong> Deutschland ke<strong>in</strong>e eigene<br />

Migrationserfahrung haben und damit <strong>zur</strong> so genannten<br />

zweiten Generation gehören.<br />

Die monatlichen Haushaltsnettoäquivalenze<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>der</strong> Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund betragen <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> durchschnittlich 1.275 Euro und liegen damit<br />

20,2 Prozent niedriger als die <strong>der</strong> Mehrheitsbevölkerung<br />

(früheres Bundesgebiet: -23,2 %). Entsprechend<br />

<strong>der</strong> niedrigeren E<strong>in</strong>kommen s<strong>in</strong>d die Armutsrisikoquoten<br />

<strong>der</strong> Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

mit 25,4 Prozent rund zweie<strong>in</strong>halb mal so hoch wie die<br />

<strong>der</strong> Personen ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund (früheres<br />

Bundesgebiet: 30,3 %).<br />

Die Erwerbstätigenquote <strong>der</strong> Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

ist mit 72 Prozent deutlich niedriger als bei<br />

Personen ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund (85 %). Im Gegensatz<br />

dazu ist die Arbeitslosenquote mit 13,1 Prozent<br />

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