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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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SITUATIONSANALYSE: 8. ÄlterE<br />

8.8 Gesellschaftliche Teilhabe/Freizeit<br />

Die gesellschaftliche Teilhabe, hier ausgedrückt durch<br />

die Zahl und Häufigkeit sozialer Kontakte, s<strong>in</strong>kt mit dem<br />

Alter. Der Anteil <strong>der</strong> Personen, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal<br />

pro Woche Nachbarn o<strong>der</strong> Freunde besuchen o<strong>der</strong> von<br />

diesen besucht werden, s<strong>in</strong>kt von 50,3 Prozent bei den<br />

unter 65-Jährigen auf 39,2 Prozent bei den 65-jährigen<br />

und älteren Personen 20 . Auch bei an<strong>der</strong>en Freizeitaktivitäten,<br />

z. B. Ausflüge, Kurzreisen, aktiver Sport, Besuch<br />

von Gaststätten etc., s<strong>in</strong>kt die Häufigkeit mit dem Alter<br />

o<strong>der</strong> ist ohneh<strong>in</strong> nur schwach verbreitet (ehrenamtliches<br />

Engagement, Beteiligung <strong>in</strong> Parteien, Bürger<strong>in</strong>itiativen).<br />

Darstellung 8.15: Anzahl <strong>der</strong> Besuche von Freunden/Nachbarn <strong>in</strong> BY und WD 2003 (Prozent)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

unter 65 Jahre<br />

65 Jahre und älter<br />

unter 65 Jahre<br />

65 Jahre und älter<br />

BY<br />

WD<br />

■ Täglich<br />

■ M<strong>in</strong>d. 1 x pro Woche ■ M<strong>in</strong>d. 1 x pro Monat ■ Seltener ■ Nie<br />

Quelle: SOEP 2003; eigene Berechnungen<br />

Angesichts <strong>der</strong> Vielzahl von Möglichkeiten <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Teilhabe soll im Folgenden versucht werden, die<br />

vielen Informationen zu e<strong>in</strong>em Index zusammenzufassen:<br />

e<strong>in</strong> „Index <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Integration“ soll gebildet werden<br />

(<strong>zur</strong> Methodik siehe Anhang). Aus diversen Fragen zum<br />

Freizeitverhalten im SOEP werden die Aktivitäten ausgewählt,<br />

die i.d.R. mit an<strong>der</strong>en Personen geme<strong>in</strong>sam unternommen<br />

werden, z. B. Besuch von und bei Freunden, aktiver<br />

Sport, ehrenamtliches Engagement <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en. Aus<br />

<strong>der</strong> Regelmäßigkeit <strong>der</strong> Aktivitäten wird e<strong>in</strong> Index gebildet.<br />

Je höher <strong>der</strong> Index <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Integration, desto<br />

mehr gesellschaftliche Kontakte hat die Person.<br />

Der „Index <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Integration“ wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> folgenden<br />

Darstellung (vgl. Darstellung 8.16) genutzt, um<br />

den Anteil <strong>der</strong> Personen <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Altersklasse, die nur<br />

wenige 21 soziale Kontakte pflegen, zu berechnen. Demnach<br />

lassen sich drei Phasen erkennen. Bis zum Alter<br />

von 34 Jahren ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> sozial schwach Integrierten<br />

stabil ger<strong>in</strong>g bei rund vier Prozent, zwischen Mitte 30<br />

und Mitte (Ende) 40 steigt <strong>der</strong> Anteil auf rund 13 Prozent<br />

und verbleibt dort bis zum Alter von ca. 70 Jahren. Danach<br />

steigt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> sozial schwach Integrierten<br />

stetig an.<br />

20<br />

Zwar steigt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Personen, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal pro Woche Familienangehörige besuchen leicht an, allerd<strong>in</strong>gs ist dabei zu berücksichtigen, dass es<br />

sich um Besuche von Personen außerhalb des eigenen Haushalts handelt und Personen unter 65 Jahren häufig noch mit eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haushalt<br />

wohnen. Der Anstieg ist daher auch dar<strong>in</strong> begründet, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> das Haus verlassen haben.<br />

21<br />

Wenig wurde als „weniger als 50 Prozent des gesamtgesellschaftlichen Medians“ def<strong>in</strong>iert. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Schwellenwert, z. B. 60 Prozent, än<strong>der</strong>t nur das Niveau,<br />

nicht aber die Struktur.<br />

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