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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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Geburten- und Schwangerschaftsabbrüche m<strong>in</strong><strong>der</strong>jähriger<br />

Mädchen<br />

Bei Geburten und Schwangerschaftsabbrüchen m<strong>in</strong><strong>der</strong>jähriger<br />

Mädchen ist <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> 2006 erstmals e<strong>in</strong> Rückgang<br />

zu verzeichnen, nachdem <strong>der</strong> Trend <strong>in</strong> den Jahren<br />

zuvor ansteigend war. Auch deutschlandweit ist e<strong>in</strong> leichter<br />

Rückgang <strong>der</strong> Abbrüche m<strong>in</strong><strong>der</strong>jähriger Mädchen<br />

bezogen auf 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter zu<br />

verzeichnen (vgl. Darstellung 7.9).<br />

Darstellung 7.9: Entwicklung <strong>der</strong> Teenagerschwangerschaften und<br />

Schwangerschaftsabbrüche <strong>in</strong> BY 2003-2006 (Anzahl)<br />

Quelle: BayLfStaD; Schwangerenberatung <strong>Bayern</strong><br />

Das E<strong>in</strong>hergehen <strong>der</strong> Teenagerschwangerschaften mit<br />

den Abbrüchen M<strong>in</strong><strong>der</strong>jähriger ist allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong> re -<br />

gionales, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> deutschlandweites Phänomen.<br />

Nach <strong>der</strong> UNICEF-Studie „Zur <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland“ von 2006 hat <strong>Bayern</strong> im deutschlandweiten<br />

Vergleich h<strong>in</strong>ter Baden-Württemberg und Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz die drittniedrigste Quote an Teenagerschwangerschaften<br />

(vgl. Bertram 2006: 25).<br />

7.2.2 Freizeitverhalten und<br />

Mediennutzung<br />

2003 2004 2005 2006<br />

Geburten M<strong>in</strong><strong>der</strong>jähriger <strong>in</strong> BY<br />

15-18 Jahre - 746 663 663<br />

Unter 15 Jahre - 16 20 17<br />

Abbrüche M<strong>in</strong><strong>der</strong>jähriger <strong>in</strong> BY 780 918 808 669<br />

Davon unter 15 Jahre 51 75 66 52<br />

Abbrüche von M<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen auf 10.000 Frauen<br />

im Alter von 15-45 Jahren<br />

BY 39 41 36 30<br />

D 50 50 46 43<br />

Zur Freizeit- und Medienbeschäftigung <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

liegen ke<strong>in</strong>e spezifischen bayerischen Daten vor. Bundesweit<br />

treffen sich rund 86 Prozent <strong>der</strong> Jugendlichen mehrmals<br />

die Woche mit Freund<strong>in</strong>nen und Freunden, gefolgt<br />

von regelmäßigem Sport, den fast drei Viertel <strong>der</strong> Ju -<br />

gendlichen mehrmals die Woche betreiben, und Faulenzen<br />

(rund 65 %) (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund<br />

Südwest: JIM 2007: 6; als Jugendliche gelten <strong>in</strong><br />

den JIM-Studien 12- bis 19-Jährige).<br />

Radio, Musik-CDs und Kassetten haben seit 2002 für beide<br />

Geschlechter deutlich an Bedeutung verloren, die<br />

Beschäftigung mit Zeitungen und Zeitschriften hat ebenfalls<br />

abgenommen, allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß.<br />

Dagegen hat die Beschäftigung mit dem Computer gegenüber<br />

2002 zugenommen, und zwar um fast 20 Prozent<br />

bei den Mädchen und rund zehn Prozent bei den Jungen,<br />

so dass sich im Jahr 2007 81 Prozent <strong>der</strong> Mädchen<br />

und 87 Prozent <strong>der</strong> Jungen täglich o<strong>der</strong> mehrmals pro<br />

Woche mit dem Computer beschäftigen.<br />

Im Jahr 2007 stehen auch neuere Medien wie MP3,<br />

Handy und Internet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rangliste <strong>der</strong> häufigsten medialen<br />

Beschäftigungen <strong>der</strong> Jugendlichen weit oben,<br />

während die Beschäftigung mit digitalen Fotos, Filmen<br />

o<strong>der</strong> DVDs weiter unten rangiert.<br />

Insgesamt wird das Freizeitzeitbudget <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

sehr stark von <strong>der</strong> Beschäftigung mit elektronischen<br />

Medien <strong>in</strong> Anspruch genommen (vgl. Blödorn<br />

u. a. 2006). Das Bayerische Institut für Medienpädagogik<br />

hat <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die These von <strong>der</strong><br />

konvergenzbezogenen Medienaneignung entwickelt,<br />

womit die Bündelung und Nutzung verschiedener<br />

Medienangebote geme<strong>in</strong>t ist. So wird beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Inhalt e<strong>in</strong>es Filmstoffes vervielfacht, <strong>in</strong>dem er nicht<br />

nur im K<strong>in</strong>o, son<strong>der</strong>n auch auf DVD angeboten wird.<br />

Zusätzlich wird e<strong>in</strong> Computerspiel zum Film vertrieben<br />

und außerdem kann man sich über das Leben <strong>der</strong><br />

Hauptdarsteller ausführlich im Internet und <strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>tmedien<br />

<strong>in</strong>formieren. Interessant ist hierbei, <strong>in</strong>wieweit die<br />

Nutzung dieser <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschränkten Medienangebote<br />

passiv-konsumptiv o<strong>der</strong> aktiv-gestaltend<br />

erfolgt und <strong>in</strong>wieweit die Inhalte dieser (Film)Stoffe<br />

<strong>in</strong> das eigene Denken und Handeln <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

Theunert/Wagner (2007) weisen darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass <strong>der</strong> konvergenzbezogene Medienumgang dort<br />

risikoreich werden kann, wo Vorbil<strong>der</strong> idealisiert<br />

werden, die virtuelle Welt <strong>zur</strong> Ersatzwelt wird und<br />

e<strong>in</strong>e Flucht und Verstrickung aus <strong>der</strong> realen Welt <strong>in</strong><br />

die Sche<strong>in</strong>welt erfolgt.<br />

Bei <strong>der</strong> Beschäftigung mit Medien ist für Mädchen wie<br />

Jungen <strong>der</strong> Fernseher gleichbleibend das wichtigste und<br />

am häufigsten genutzte Medium (vgl. Darstellung 7.10).<br />

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