05.02.2014 Aufrufe

Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SITUATIONSANALYSE: 6. Familien<br />

Darstellung 6.13: Familienhaushalte mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unter 18 Jahren nach höchstem Schulabschluss und höchstem beruflichen Ausbildungsabschluss<br />

<strong>der</strong> Familienbezugsperson und Familientyp <strong>in</strong> BY 2006 (Prozent)<br />

Ehepaare<br />

Nichteheliche<br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften Alle<strong>in</strong>erziehende Insgesamt<br />

Höchster Schulabschluss <strong>der</strong> Familienbezugsperson<br />

Ohne Schulabschluss 2,5 3,3 3,6 2,7<br />

Volks- und Hauptschulabschluss 48,4 48,7 43,5 47,6<br />

Abschluss <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong> bildenden POS <strong>der</strong> DDR 0,8 2,3 1,5 1,0<br />

Mittlere Reife/Mittlerer Schulabschluss 19,6 21,2 30,4 21,5<br />

(Fach-)Hochschulreife 28,7 24,4 20,9 27,2<br />

Höchster beruflicher Ausbildungsabschluss <strong>der</strong> Familienbezugsperson<br />

Ke<strong>in</strong> beruflicher Ausbildungsabschluss 12,5 16,6 24,1 14,7<br />

Anlernausbildung, berufliches Praktikum 1,1 1,3 1,9 1,2<br />

Lehrausbildung, gleichwertiger BFS-Abschluss 53,5 56,0 56,4 54,1<br />

Meister-/Techniker- o<strong>der</strong> gleichwertiger<br />

Fachschulabschluss<br />

12,8 10,3 6,6 11,6<br />

(Fach-)Hochschulabschluss 20,2 15,8 11,1 18,4<br />

Quelle: BayLfStaD; Mikrozensus 2006<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Erwerbslosen ist bei den alle<strong>in</strong>erziehenden<br />

Müttern mehr als doppelt so hoch wie bei den<br />

Ehepaaren bzw. nichtehelichen Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />

mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (vgl. Darstellung 6.4).<br />

Bereits <strong>in</strong> Abschnitt 6.2.3 wurde aufgezeigt, dass sich<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende häufiger <strong>in</strong> prekären f<strong>in</strong>anziellen<br />

Situationen bef<strong>in</strong>den. 16,7 Prozent von ihnen hatten<br />

2006 <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e<strong>in</strong> monatliches Nettoe<strong>in</strong>kommen von<br />

weniger als 900 Euro pro Monat (vgl. Darstellung 6.28<br />

im Anhang). Differenziert man die Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften,<br />

die Leistungen gemäß SGB II beziehen, nach<br />

Familientypen, wird deutlich, dass Alle<strong>in</strong>erziehende<br />

deutlich häufiger diese f<strong>in</strong>anzielle Leistung <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen: Während <strong>der</strong> Anteil an Leistungsbeziehern<br />

bei Ehepaaren und Lebensgeme<strong>in</strong>schaften mit<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Dezember 2007 bei 15,5 Prozent lag, betrug<br />

er bei den Alle<strong>in</strong>erziehenden 21,8 Prozent (vgl. Darstellung<br />

1.44 im Anhang zu Kapitel 1). Das durchschnittliche<br />

monatliche Äquivalenze<strong>in</strong>kommen von Alle<strong>in</strong>erziehenden<br />

betrug 2003 <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> 1.281 Euro und lag<br />

damit im Mittel um 353 Euro unter dem vergleichbaren<br />

E<strong>in</strong>kommen von Paaren mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (1.634 E) (vgl.<br />

Abschnitt 1.2.2). Dementsprechend ist das Armutsrisiko<br />

von Alle<strong>in</strong>erziehenden (Armutsrisikoquote 2003:<br />

23,2 %) <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> zwar niedriger als die Vergleichszahl<br />

für das frühere Bundesgebiet (2003: 28,0 %), aber mehr<br />

als dreimal so hoch wie bei Paaren mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

(Armutsrisikoquote 2003: 6,9 %) (vgl. Abschnitt 1.3.3).<br />

6.4 Situation von k<strong>in</strong><strong>der</strong>reichen Familien<br />

Nachdem sich die Zahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> pro Familie <strong>in</strong> den<br />

letzten 30 Jahren auf e<strong>in</strong>em niedrigen Niveau stabilisiert<br />

hat, zählt man heute bereits Familien mit drei<br />

o<strong>der</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu den k<strong>in</strong><strong>der</strong>reichen. Ihr Anteil an<br />

allen Familien mit m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hat sich<br />

bundesweit auf rund 11 Prozent e<strong>in</strong>gependelt. In<br />

<strong>Bayern</strong> s<strong>in</strong>d k<strong>in</strong><strong>der</strong>reiche Familien mit e<strong>in</strong>em Anteil<br />

von 11,2 Prozent etwas seltener als <strong>in</strong> den Vergleichslän<strong>der</strong>n<br />

Baden-Württemberg (12,3 %) und Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen (11,8 %). Die bayerische Quote entspricht<br />

recht genau dem Durchschnittswert für die alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt (vgl. Darstellung 6.14). Dabei<br />

ist darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass die Anteile von Elternpaaren,<br />

die drei o<strong>der</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong> großziehen, unterschätzt<br />

werden. Bezieht man nämlich alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Familien e<strong>in</strong> – also neben den M<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen auch die<br />

bereits über 18-Jährigen –, dann liegt <strong>der</strong> Anteil<br />

k<strong>in</strong><strong>der</strong>reicher Familien bei fast 17 Prozent.<br />

Große Familien s<strong>in</strong>d unter den Angehörigen unterschiedlicher<br />

Kulturkreise verschieden stark vertreten.<br />

In <strong>Bayern</strong> lebende Auslän<strong>der</strong> aus EU-Staaten haben<br />

etwas seltener als die Deutschen drei o<strong>der</strong> mehr<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>. In Familien, die Staaten außerhalb <strong>der</strong> EU<br />

angehören, ist dagegen <strong>der</strong> Anteil mit 17,4 Prozent<br />

deutlich höher (vgl. Darstellung 6.14).<br />

480

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!