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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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In die gleiche Richtung gehen die Effekte aus e<strong>in</strong>er als<br />

ebenfalls gesichert zu erwartenden höheren Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen, gerade <strong>in</strong> Westdeutschland, sowie<br />

von Älteren. Letzteres ist bed<strong>in</strong>gt durch die Maßnahmen<br />

<strong>zur</strong> Erhöhung des durchschnittlichen Rentene<strong>in</strong>trittsalters<br />

<strong>in</strong> Deutschland und die Entwicklung <strong>der</strong> Rentene<strong>in</strong>kommen<br />

(vgl. Abschnitt 14.2.1). Bereits <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren kann e<strong>in</strong> deutlicher Anstieg des durchschnittlichen<br />

Rentene<strong>in</strong>trittsalters <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> von 59,9 Jahren im<br />

Jahr 1996 auf 61,0 Jahre im Jahr 2006 – und damit e<strong>in</strong>e<br />

Angleichung an den westdeutschen Durchschnitt – verzeichnet<br />

werden (vgl. Darstellung 2.7).<br />

Darstellung 2.7: Durchschnittliches Rentene<strong>in</strong>trittsalter <strong>der</strong> Versicherten<br />

nach Geschlecht <strong>in</strong> BY, WD und D 1996-2006 (Jahresdurchschnittswerte;<br />

sortiert nach Größe)<br />

61,5<br />

61,0<br />

60,5<br />

60,0<br />

59,5<br />

59,0<br />

58,5<br />

61,5<br />

61,0<br />

60,5<br />

60,0<br />

59,5<br />

59,0<br />

58,5<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

WD <strong>in</strong>sgesamt BY <strong>in</strong>sgesamt D <strong>in</strong>sgesamt<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

WD Frauen BY Frauen D Frauen<br />

BY Männer WD Männer D Männer<br />

Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund; eigene Berechnung<br />

Diese Entwicklung ist beson<strong>der</strong>s durch e<strong>in</strong>en Anstieg<br />

des durchschnittlichen Rentene<strong>in</strong>trittsalters <strong>der</strong> Männer<br />

bed<strong>in</strong>gt, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> im genannten Zeitraum 1,6 Jahre<br />

betrug (D: 1,5 Jahre; WD: 1,4 Jahre). Der Anstieg bei den<br />

Frauen, <strong>der</strong>en durchschnittliches Rentene<strong>in</strong>trittsalter<br />

aufgrund e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>geren Anteils an Erwerbsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsrenten<br />

und e<strong>in</strong>es höheren Anteils an Regelaltersrenten<br />

von Haus aus höher lag, war mit 0,6 Jahren<br />

(D: 0,8 Jahre; WD: 0,4 Jahre) dagegen deutlich ger<strong>in</strong>ger. 5<br />

E<strong>in</strong>e regionale Differenzierung belegt, dass <strong>in</strong> den<br />

wirtschaftlich stärkeren südbayerischen Regierungsbezirken<br />

das durchschnittliche Rentene<strong>in</strong>trittsalter deutlich<br />

höher liegt als <strong>in</strong> den schwächeren Nordbayerns (vgl.<br />

Darstellung 2.39 im Anhang).<br />

Die „Rente mit 67“, als weitere große Maßnahme <strong>zur</strong><br />

Erhöhung des durchschnittlichen Rentene<strong>in</strong>trittsalters,<br />

wird <strong>in</strong> den kommenden Jahren ab 2012 zu e<strong>in</strong>em<br />

weiteren Ansteigen des durchschnittlichen Rentene<strong>in</strong>trittsalters<br />

führen, wobei die Möglichkeit, bis dah<strong>in</strong><br />

gesund arbeiten zu können, nicht außer acht gelassen<br />

werden darf (vgl. Abschnitt 5.8.1). Dabei ist zu beachten,<br />

dass das Rentene<strong>in</strong>trittsalter nicht mit dem Erwerbsaustrittsalter<br />

gleichzusetzen ist. Dazwischen klafft e<strong>in</strong>e<br />

sozialpolitisch <strong>in</strong> vielen Fällen relevante Lücke von<br />

Zeiten <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit, Nichterwerbstätigkeit o<strong>der</strong><br />

Episoden <strong>in</strong> Maßnahmen <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik, die<br />

über die Jahre größer geworden ist (vgl. z. B. Brüssig,<br />

Wojtkowski 2007; Ebert, Kistler, Trischler 2007).<br />

2.2.2 Struktur <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit<br />

Für e<strong>in</strong>e Beschreibung <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Konsequenzen reicht<br />

die bisherige Beschreibung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit<br />

nicht aus. Man muss auch die Struktur <strong>der</strong><br />

Erwerbstätigkeit betrachten. Darstellung 2.8 belegt den<br />

anhaltenden leichten Rückgang an vollzeitbeschäftigten<br />

Erwerbstätigen für <strong>Bayern</strong> wie für Deutschland, <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>em starken Anstieg bei <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />

gegenüber steht. Der wirtschaftliche Strukturwandel und<br />

das Beschäftigungsverhalten <strong>der</strong> Betriebe führen nun<br />

bereits seit Jahrzehnten zu e<strong>in</strong>em erheblichen Abbau bei<br />

den Arbeiter<strong>in</strong>nen und Arbeitern, welcher durch den<br />

Anstieg an vollzeitbeschäftigten Angestellten nicht<br />

vollständig kompensiert werden kann. H<strong>in</strong>gegen<br />

begründet sich <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />

beson<strong>der</strong>s aus e<strong>in</strong>er steigenden Zahl an Selbstständigen<br />

und Angestellten <strong>in</strong> Teilzeit. Im Zeitraum von 2000 bis<br />

2005 ist weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Anstieg <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Personen<br />

mit e<strong>in</strong>er zweiten Erwerbstätigkeit zu verzeichnen, <strong>der</strong><br />

gerade Selbstständige – und dabei eher solche ohne<br />

Beschäftigte – und Angestellte <strong>in</strong> Teilzeitbeschäftigung<br />

betrifft (vgl. Darstellung 2.40 im Anhang).<br />

5<br />

Bei den Frauen ist das durchschnittliche Zugangsalter <strong>in</strong> Altersrenten am aktuellen Rand (<strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n 2006 und 2007) allerd<strong>in</strong>gs leicht auf 63,2<br />

Jahre <strong>zur</strong>ückgegangen (Bayerische Werte liegen noch nicht vor). Dies hat se<strong>in</strong>e Ursachen <strong>in</strong> vorübergehenden Kohorteneffekten (vgl. Reimann 2008), die durch<br />

unterschiedlich stark besetzte Jahrgangsgruppen <strong>der</strong> zwischen 1941 und 1948 Geborenen begründet s<strong>in</strong>d (vgl. auch Abschnitt 14.2.1).<br />

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