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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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menden Anteilen von Nichterwerbspersonen ablesbar<br />

– und ebenso e<strong>in</strong> Anstieg des Anteils von Arbeitslosen<br />

und Arbeitsuchenden um das 20. Lebensjahr. 2<br />

Bei den Frauen steigt – nach e<strong>in</strong>em leichten Rückgang<br />

bis dah<strong>in</strong> – um das 25. Lebensjahr <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>jenigen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stillen Reserve wie<strong>der</strong> etwas an. Die Zahl<br />

<strong>der</strong> Nichterwerbspersonen bleibt, im Gegensatz zu den<br />

Männern, sogar relativ konstant. Die Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen ist, trotz e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> im bundesweiten<br />

Vergleich sehr hohen Erwerbsbeteiligung, doch<br />

stark vom Alter und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> abhängig<br />

(vgl. Abschnitt 6.2.1).<br />

E<strong>in</strong>e weitere Zone erwerbsbiographischer Übergänge –<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tendenz immer mit erhöhten Arbeitsmarktrisiken<br />

und Problemen verbunden s<strong>in</strong>d – f<strong>in</strong>det sich im<br />

höheren Erwerbsalter. E<strong>in</strong> leichter Anstieg des Anteils <strong>der</strong><br />

Personen im Ruhestand beg<strong>in</strong>nt mit 50 Jahren, also etwa<br />

dort, wo das Durchschnittsalter des E<strong>in</strong>tritts <strong>in</strong> Rente<br />

wegen verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Erwerbsfähigkeit liegt. Ab dem Alter<br />

von ca. 58 bis 60 Jahren ist e<strong>in</strong> deutlicher Anstieg zu<br />

verzeichnen. Im Alter von 60 Jahren s<strong>in</strong>d knapp 30<br />

Prozent aller Personen im Ruhestand; im Alter von 63<br />

Jahren s<strong>in</strong>d es dann mehr als die Hälfte. E<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>auswertung<br />

des Mikrozensus 2006, welche aus Datenschutzgründen<br />

nur <strong>in</strong> Altersgruppen und ohne Differenzierung<br />

<strong>der</strong> Nichterwerbspersonen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e weiter gefasste Grup pe<br />

<strong>der</strong> Personen <strong>in</strong> Stiller Reserve (Arbeitsuchende plus Personen<br />

mit Erwerbswunsch) sowie <strong>in</strong> Ruhestand erfolgen<br />

konnte, bestätigt allerd<strong>in</strong>gs das Ergebnis für 2005.<br />

Alle genannten Phasen s<strong>in</strong>d für das Geschehen am<br />

Arbeitsmarkt und die soziale <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Betroffenen von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Erstens wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong><br />

schulischen und beruflichen Ausbildung <strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong><br />

für den weiteren Erwerbsverlauf mit gelegt. Zweitens<br />

hat die Familienphase (vor allem bei den Frauen)<br />

Implikationen für die Dauer des Erwerbslebens – also<br />

die Frage wie lang kann bzw. muss jemand vor se<strong>in</strong>em<br />

Ruhestand erwerbstätig se<strong>in</strong>. Drittens zeigen die<br />

Übergänge <strong>in</strong> den Ruhestand, dass für viele Erwerbstätige<br />

das Erwerbsaustrittsalter und das faktische Rentene<strong>in</strong>trittsalter<br />

erheblich vom gesetzlichen Rentene<strong>in</strong>trittsalter<br />

abweichen. Dies hat Konsequenzen etwa bei<br />

den Alterse<strong>in</strong>kommen.<br />

Die Bedeutung <strong>der</strong> schulischen und betrieblichen<br />

Ausbildung – am Arbeitsmarkt und letztlich für die<br />

Lebenslagen – spiegelt sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> folgenden<br />

Darstellung 2.2 wi<strong>der</strong>. Deren Ergebnisse zeigen sich <strong>in</strong><br />

ähnlicher Form auch für Westdeutschland. Der Anstieg<br />

<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> zwischen 1987 und 2007 um 16,7 Prozent<br />

(von 3.559.289 auf 4.154.732 jeweils am 30.06.) wurde<br />

beson<strong>der</strong>s von den sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten mit Fach- (+85,5 %) bzw. Hochschulabschluss<br />

(+141,0 %) getragen. Die zunehmende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Qualifikation zeigt sich auch im Anstieg des Anteils<br />

<strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Fach-<br />

Darstellung 2.2: SvB nach Berufsausbildung (ohne Beschäftigte <strong>in</strong> beruflicher Ausbildung) <strong>in</strong> BY 1987-2007 (jeweils 30.06.; Prozent)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

■ mit Hochschulabschluss ■ mit Fachhochschulabschluss ■ mit betrieblicher/schulischer Berufsausbildung<br />

■ ohne abgeschlossene Berufsausbildung<br />

■ Berufsausbildung unbekannt<br />

Quelle: Statistik <strong>der</strong> BA 2008; eigene Berechnung<br />

2<br />

An an<strong>der</strong>en Stellen <strong>in</strong> diesem Kapitel (z. B. Abschnitt 2.2.2) wird noch mehrmals auf die Ambivalenz hoher Erwerbstätigenanteile unter den Jungen e<strong>in</strong>zugehen<br />

se<strong>in</strong>. In <strong>Bayern</strong> s<strong>in</strong>d jedenfalls – atypisch für zum<strong>in</strong>dest die westlichen Bundeslän<strong>der</strong> – mehr als die Hälfte <strong>der</strong> 18-Jährigen bereits erwerbstätig.<br />

199

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