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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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SITUATIONSANALYSE: 6. Familien<br />

deutschen Familien. Bei Alle<strong>in</strong>erziehenden kommt den<br />

Leistungen <strong>der</strong> Arbeitsagentur, aber auch privaten<br />

Unterhaltszahlungen e<strong>in</strong> wesentlich höherer Stellenwert<br />

zu als bei Paarfamilien. Dies ist auf die ger<strong>in</strong>gere Erwerbsbeteiligung<br />

von Alle<strong>in</strong>erziehenden gegenüber den<br />

Bezugspersonen von Zwei-Eltern-Familien <strong>zur</strong>ückzuführen<br />

(vgl. Darstellung 6.25 im Anhang). Durchschnittlich leben<br />

87,9 Prozent aller Familien <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> überwiegend von<br />

ihren Erwerbse<strong>in</strong>künften. Arbeitslosengeld I o<strong>der</strong> II ist für<br />

6,2 Prozent <strong>der</strong> bayerischen Familien die wichtigste<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle (vgl. Darstellung 6.26 im Anhang).<br />

Betrachtet man die Verteilung <strong>der</strong> monatlichen<br />

Nettoe<strong>in</strong>kommen von Familien mit m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, so wird deutlich, dass diese <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> und<br />

Baden-Württemberg <strong>in</strong>sgesamt höhere E<strong>in</strong>künfte<br />

haben als <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen o<strong>der</strong> im westdeutschen<br />

Durchschnitt (vgl. Darstellung 6.27 im Anhang).<br />

Es zeigt sich des Weiteren, dass die E<strong>in</strong>künfte<br />

<strong>der</strong> Familien mit <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> Stellung des Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehers<br />

steigen (vgl. Abschnitt 1.2.2).<br />

Aber auch die familiale Lebensform spielt e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle: So müssen 16,7 Prozent <strong>der</strong> Alle<strong>in</strong>erziehenden<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> mit monatlichen E<strong>in</strong>nahmen von<br />

weniger als 900 Euro wirtschaften (vgl. Darstellung<br />

6.28 im Anhang).<br />

Um e<strong>in</strong>e anschauliche und gut <strong>in</strong>terpretierbare Darstellungsweise<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>kommenssituation von Familien zu<br />

erreichen, werden im Folgenden die relativen Wohlstandspositionen<br />

<strong>der</strong> Haushalte <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> bestimmt<br />

(vgl. Darstellung 6.7). Hierzu wird das durchschnittliche<br />

Äquivalenze<strong>in</strong>kommen über alle Haushalte 3 gleich 100<br />

Prozent gesetzt. Dann wird das Durchschnittse<strong>in</strong>kommen<br />

dazu <strong>in</strong> Relation gesetzt. Fällt dieses höher als <strong>der</strong><br />

Gesamtdurchschnitt aus – beträgt also die Wohlstandsposition<br />

mehr als 100 Prozent – nehmen diese Haushalte<br />

e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche f<strong>in</strong>anzielle Position e<strong>in</strong>.<br />

Es zeigt sich, dass nur zwei Haushaltsformen – nämlich<br />

Paarhaushalte ohne sowie mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong>e<br />

überdurchschnittliche Wohlstandsposition <strong>in</strong>nehaben.<br />

Im Jahr 2005 ist dieser Abstand für die k<strong>in</strong><strong>der</strong>losen<br />

Paare <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> mit 117 Prozent am höchsten, d. h.<br />

<strong>der</strong>en durchschnittliches Äquivalenze<strong>in</strong>kommen lag um<br />

fast e<strong>in</strong> Fünftel höher als das aller bayerischen Haushalte.<br />

Bei den E<strong>in</strong>-K<strong>in</strong>d-Paaren beträgt dieses Mehr an<br />

Wohlstand 10 Prozent. Alle an<strong>der</strong>en Haushalte liegen<br />

dagegen unter <strong>der</strong> durchschnittlichen Wohlstandsposition.<br />

Die Abweichungen nach ‚unten‘ fallen aber unterschiedlich<br />

stark aus. So erreichen E<strong>in</strong>-Personen-Haushalte<br />

fast den Durchschnitt (<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> aber etwas<br />

weniger als <strong>in</strong> Westdeutschland <strong>in</strong>sgesamt), woh<strong>in</strong>ge-<br />

Darstellung 6.7: Relative Wohlstandsposition verschiedener Haushaltstypen <strong>in</strong> BY und WD 2005 (Prozent)<br />

Haushalte <strong>in</strong>sgesamt<br />

E<strong>in</strong>-Personen-Haushalte<br />

100<br />

100<br />

94<br />

99<br />

Paare ohne K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

117<br />

123<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende mit 1 K<strong>in</strong>d<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende mit 2 o<strong>der</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

Paare mit K<strong>in</strong>d(ern)<br />

Paare mit 1 K<strong>in</strong>d<br />

Paare mit 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

Paare mit 3 o<strong>der</strong> mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

(62)<br />

60<br />

72<br />

68<br />

77<br />

76<br />

94<br />

92<br />

93<br />

88<br />

75<br />

80<br />

110<br />

106<br />

0 20 40<br />

60 80 100 120 140<br />

■ WD<br />

■ BY<br />

Quelle: SOEP 2005<br />

3 <br />

Verwendet wird das personelle Äquivalenze<strong>in</strong>kommen (neue OECD-Skala) sowie das durchschnittliche Äquivalenze<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> jeweiligen Region.<br />

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