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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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ZUSAMMENFASSUNG<br />

bei den 25- bis unter 55-jährigen Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

gegenüber 5,1 Prozent bei Personen<br />

ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund mehr als zweie<strong>in</strong>halb Mal<br />

so hoch.<br />

E<strong>in</strong>e generelle Ursache für die unterdurchschnittliche<br />

Erwerbstätigenquote und die deutlich höhere Arbeitslosenquote<br />

ist die oftmals un<strong>zur</strong>eichende sprachliche und/<br />

o<strong>der</strong> berufliche Qualifikation, die allenfalls Beschäftigungen<br />

<strong>in</strong> un- o<strong>der</strong> angelernten Tätigkeiten zulässt.<br />

Die Beherrschung <strong>der</strong> deutschen Sprache, die E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> die Arbeitswelt und Hilfestellungen bei <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong><br />

Integration s<strong>in</strong>d deshalb die für die Integration<br />

von Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bedeutendsten<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>. Die Bayerische <strong>Staatsregierung</strong> legt<br />

dementsprechend den Schwerpunkt ihrer Integrationspolitik<br />

auf die Sprachför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

und Schulen, auf die Verbesserung <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildung sowie auf die Verbesserung <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Teilhabe. Das Gel<strong>in</strong>gen von Integration<br />

hängt entscheidend davon ab, dass Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

die Integrationsangebote annehmen<br />

und sich selbst <strong>in</strong> die Gesellschaft e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Dabei s<strong>in</strong>d „För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n“ die maßgeblichen<br />

Ansatzpunkte bayerischer Integrationspolitik.<br />

Die <strong>Staatsregierung</strong> hat am 10.06.2008 die „Aktion Integration“<br />

beschlossen mit u. a. folgenden Elementen:<br />

• Verstärkung <strong>der</strong> frühk<strong>in</strong>dlichen Sprachför<strong>der</strong>ung mit<br />

e<strong>in</strong>er Ausweitung <strong>der</strong> Vorkurse Deutsch von bisher<br />

160 auf künftig 240 Stunden;<br />

• Handlungsplan „Integration durch Bildung“ für die<br />

bayerischen Schulen mit dem Schulversuch „Komm-<br />

MIT“ (ab dem Schuljahr 2008/2009), e<strong>in</strong>er Fortbildungsoffensive<br />

für die Lehrkräfte und flankierenden<br />

Maßnahmen wie dem stetigen Ausbau <strong>der</strong> Ganztagsangebote<br />

und <strong>der</strong> Senkung <strong>der</strong> Klassenstärken (ab<br />

dem Schuljahr 2009/2010);<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> beruflichen Bildungschancen für<br />

Jugendliche ohne Ausbildungsplatz durch Ausbau<br />

des Berufsvorbereitungsjahres und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch die Schaffung e<strong>in</strong>es Berufs<strong>in</strong>tegrationsjahres,<br />

die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Berufse<strong>in</strong>stiegsjahres und<br />

Erweiterung des Programms „Fit for Work“ durch<br />

e<strong>in</strong>e Integrationskomponente.<br />

12 Politisches Interesse und Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Politisch <strong>in</strong>teressierte Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger s<strong>in</strong>d<br />

Voraussetzung für die Lebendigkeit e<strong>in</strong>er Demokratie.<br />

Im Jahr 2005 <strong>in</strong>teressierten sich 38 Prozent <strong>der</strong><br />

bayerischen Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger stark o<strong>der</strong> sehr<br />

stark für Politik.<br />

Freiwilliges und uneigennütziges Engagement für das<br />

Geme<strong>in</strong>wohl ist für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft<br />

von zentraler Bedeutung. In <strong>Bayern</strong> waren im<br />

Jahr 2004 3,8 Mio. Menschen <strong>in</strong> allen Bereichen des<br />

gesellschaftlichen Lebens bürgerschaftlich engagiert.<br />

Das freiwillige Engagement <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> bewegt sich auf<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>sgesamt sehr hohen Niveau. Dabei ist beson<strong>der</strong>s<br />

bemerkenswert, dass die Bereitschaft zum Engagement<br />

bei bislang noch nicht freiwillig o<strong>der</strong> ehrenamtlich<br />

Tätigen im Zeitraum von 1999 bis 2004 von 23<br />

Prozent auf 30 Prozent gestiegen ist.<br />

Bayerische Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren zählen<br />

mit 42 Prozent mit zu den engagiertesten Bevölkerungsgruppen,<br />

wobei Spitzenreiter die Altersgruppe <strong>der</strong><br />

35- bis 44-Jährigen ist (44 %). Die größte Wachstumsgruppe<br />

für Bürgerschaftliches Engagement stellt die Altersgruppe<br />

<strong>der</strong> 55- bis 64-Jährigen dar (42 %). Die Angehörigen<br />

dieser Gruppe wollen gezielter als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

ihre freie Zeit nach <strong>der</strong> Familien- o<strong>der</strong> Erwerbsphase<br />

s<strong>in</strong>nvoll und <strong>in</strong>teressant verbr<strong>in</strong>gen. Hier s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Frauen bürgerschaftlich aktiv geworden.<br />

Ähnlich wie auf Bundesebene gestaltet sich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss<br />

des Haushaltsnettoe<strong>in</strong>kommens auf das freiwillige<br />

Engagement. So ist z. B. e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen<br />

höherem E<strong>in</strong>kommen und höherem Engagement<br />

erkennbar. Zusätzlich bee<strong>in</strong>flussen Merkmale wie z. B.<br />

Schulbildung, Größe des Bekanntenkreises und Kirchenb<strong>in</strong>dung<br />

die Engagementwerte.<br />

Um die neuen Formen des Bürgerschaftlichen Engagements<br />

durch e<strong>in</strong>e Selbstverwaltungsstruktur zu för<strong>der</strong>n,<br />

hat <strong>der</strong> Freistaat im Jahr 2003 das Landesnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement e<strong>in</strong>gerichtet. Es<br />

hat die Aufgabe, Anlaufstellen des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements und kommunalpolitisch Verantwortliche<br />

ressortübergreifend über Themen des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements zu <strong>in</strong>formieren, zu beraten, fortzubilden<br />

und zu vernetzen.<br />

Um die Motivation für Bürgerschaftliches Engagement<br />

<strong>in</strong>sgesamt durch verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Haftungsrisiken zu för-<br />

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