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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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Hier zeigt sich, dass die Cannabiskonsumierenden den<br />

überwiegenden Anteil <strong>der</strong> Drogenkonsumierenden<br />

ausmachen. Seit 1990 s<strong>in</strong>d die aktuellen Drogenkonsumierenden<br />

angestiegen, wobei dieser Anstieg durch e<strong>in</strong>en<br />

Anstieg <strong>der</strong> Cannabiskonsumierenden verursacht wird.<br />

Seit 2003 ist e<strong>in</strong> Rückgang <strong>der</strong> aktuellen Drogenkonsumierenden<br />

zu verzeichnen, <strong>der</strong> ebenfalls überwiegend auf<br />

e<strong>in</strong>en Rückgang <strong>der</strong> Cannabiskonsumierenden <strong>zur</strong>ückgeht.<br />

5.8.4 Zusammenfassung<br />

Die Analyse <strong>der</strong> Gesundheitssituation <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> hat gezeigt,<br />

dass die gesundheitliche Situation <strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> <strong>in</strong>sgesamt besser ist als im Bundesdurchschnitt.<br />

Enge Beziehungen zwischen sozialer <strong>Lage</strong> und Gesundheit<br />

existieren jedoch sowohl im Bund (vgl. Lampert u. a. 2007;<br />

Mielck 2005) wie <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />

Obwohl dies e<strong>in</strong> komplexes Geschehen ist und man<br />

sich vor Fehlschlüssen hüten muss, haben e<strong>in</strong>ige Zusammenhänge<br />

e<strong>in</strong>e hohe Evidenz. So führen niedrige<br />

Bildungsqualifikationen meist zu ger<strong>in</strong>ger bezahlten<br />

Berufstätigkeiten und damit zu e<strong>in</strong>em niedrigeren E<strong>in</strong>kommen.<br />

Ger<strong>in</strong>ger bezahlte Berufstätigkeiten haben<br />

e<strong>in</strong> höheres Belastungsrisiko. Niedriges E<strong>in</strong>kommen<br />

ermöglicht <strong>in</strong> vielen Fällen nur das Wohnen <strong>in</strong> schlechteren<br />

Wohnlagen, die überdurchschnittlich oft e<strong>in</strong>e höhere<br />

Schadstoffbelastung aufweisen. Niedrige Bildungsqualifikation<br />

führt auch zu e<strong>in</strong>em riskanteren<br />

Lebensstil. In strukturschwachen bayerischen Regionen<br />

treten niedrige Bildungsqualifikationen und E<strong>in</strong>kommen<br />

sowie (dadurch bed<strong>in</strong>gt) riskantere Lebensstile<br />

häufiger auf. In <strong>der</strong> Summe steigt durch diese<br />

Faktoren das Erkrankungsrisiko und die Lebenserwartung<br />

wird reduziert (vgl. Darstellung 5.36). Geschlechterstereotype<br />

Verhaltensweisen <strong>der</strong> Männer (mehr<br />

Alkohol, mehr Nikot<strong>in</strong>, weniger Bewegung, fettes und<br />

kohlehydratreiches Essen, weniger Vorsorge 17 ) reduzieren<br />

die Lebenserwartung <strong>der</strong> Männer <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

den oben erwähnten Faktoren um 5,2 Jahre. Auch<br />

wenn <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> im bundesweiten Vergleich die Lebenserwartung<br />

höher als <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n ist,<br />

gibt es <strong>in</strong>nerhalb <strong>Bayern</strong>s starke regionale Unterschiede.<br />

Es existiert weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Südwest-Nordost-Gefälle,<br />

die Lebenserwartung ist im Süden <strong>Bayern</strong>s höher<br />

(vgl. Darstellung 5.1 und Darstellung 5.2).<br />

Darstellung 5.36: Gesundheit und soziale Ungleichheit<br />

Strukturschwache<br />

Region<br />

Kürzere<br />

Lebenserwartung<br />

Höheres<br />

Erkrankungsrisiko<br />

Riskanter<br />

Lebensstil<br />

Niedrige<br />

Bildungsqualifikation<br />

Höhere<br />

berufsbed<strong>in</strong>gte<br />

Risiken<br />

Höhere<br />

Schadstoffbelastung<br />

Niedriges<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

Schlechte<br />

Wohnlage/<br />

-situation<br />

Quelle: Korczak, modifziert aus Korczak 2001<br />

17 <br />

In <strong>der</strong> kassenärztlichen Versorgung beträgt beispielsweise die Teilnahmerate an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei Männern im Jahr 2004 18,3 Prozent<br />

(Frauen: 46,8 %) (vgl. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2006: 5).<br />

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